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2 | natur.inhalt Wertvoller Hanf In Österreich gedeiht diese Kulturpﬂ anze besonders · Seite 6 Bio-Pasta aus den Marken Portrait unseres Pasta-Herstellers Gino Girolomoni · Seite 14 Ackergifte, nein danke Umfassende Studie über Pestizidbelastung in der Luft · Seite 22 04 | natur.info Nachwachsende Rohstoﬀ e 14 | natur.vorort Pasta aus dem Pastiﬁ cio 33 | natur.rezepte Wunderbar cremig Müsli in neuer, nachhaltigerer Folienverpackung Lieferantenportrait über Gino Girolomoni Hanf-Dressing für Salate 18 | natur.produkte Jetzt neu im Regal 33 | natur.rezepte Ein optisches Highlight 05 | natur.info HAND IN HAND-Fonds Neuprodukte aus dem Hause Rapunzel Cous-Cous-Salat 130.000 Euro für öko-soziale Projekte wie die philippinische Behinderten- Kooperative HIPEDAC 05 | natur.info Buchtipp Kleine Gase, große Wirkung – Infos über den Klimawandel 06 | natur.vorort Ganz legal Bio-Hanf aus Österreich 10 | natur.wissen Hanf Wissenswertes rund um die alte Kulturpﬂ anze 12 | natur.wissen Bio? Logisch! Ein kurzer Blick auf die Geschichte der Bio-Bewegung 20 | natur.info Grüne Logostik 34 | natur.rezepte Hochwertige Proteine Nachhaltigkeit auch hinter den Kulissen Hanf-Lupinen-Pﬂ anzerl 34 | natur.rezepte Herrlich einfach Tarte mit Birnen-Apfel-Kraut 35 | natur.sicht Schlusswort Leserbriefe, Impressum 22 | natur.studie Ackergifte, nein danke! Aktuelle Studie zeigt: Pestizide sind überall in der Luft 28 | natur.info Zu schade für den Müll Upcycling-Ideen für Rapunzel Verpackungen 30 | natur.partner Zwergenwiese Sommermärchen auf dem Bickbeern- hof 32 | natur.info HAND IN HAND Fairer Handel in Zeiten von Corona

Liebe Leserin, lieber Leser, goldener Oktober, stürmischer Herbst oder gar schon Winter? Wir wissen nicht, wann Sie diese Ausgabe lesen werden. Jetzt, kurz vor Fertigstellung aller Inhalte, sind wir noch mitten in Sommerlaune. Unser Firmengründer und Geschäftsführer Joseph Wilhelm ist mit dem Fahrrad entlang der Alpen bis an die Adria unterwegs, um den Sommer zu genießen. Daher vertreten wir ihn heute auf dieser Seite – wir, das ist das Redaktions-Team dieses Magazins. natur.vorwort | 3 Nun konnten wir für die Müslipackungen wieder einen wichtigen Schritt vorangehen. Was dagegen Sie mit unseren Verpackungen nach Gebrauch anstellen, möchten wir gerne von Ihnen wissen. Upcycling ist das Stichwort. Wir freuen uns auf Ihre Ideen. Mit etwas Glück gewinnen Sie ein Rapunzel Päckchen. Über viele verschiedene Wege fördern wir den ökologischen Anbau weltweit. Auch Sie als Bio-Kundin und Bio-Kunde tragen sehr viel dazu bei, dass unsere Umwelt erhaltenswert bleibt. Gleichzeitig sehen wir, dass es hier noch viele Aufgaben zu bewältigen gibt, damit Bio auch wirklich Bio bleibt. Vor allem auch auf der politischen Ebene. Daher haben wir uns mit vielen Bio-Herstellern, Bio- Fachgeschäften und NGOs zusammengetan, um eine Studie zu realisieren. Eine Studie, die es in sich hat. Denn sie ging der Frage nach: Bleiben die von der konventionellen Landwirtschaft eingesetzten Pestizide wirklich auf dem Acker? Die wichtigsten Ergebnisse dieser Studie stellen wir Ihnen jetzt ganz aktuell vor. Und natürlich informieren wir Sie darüber, wie Sie dazu beitragen können, dass wir künftig eine Landwirtschaft möglichst ganz ohne Ackergifte haben. Bleiben Sie optimistisch ganz nach dem Motto, das Oscar Wilde oder auch John Lennon zugeschrieben wird: Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende. Herzliche Grüße aus dem Allgäu Ihr natur.post-Redaktions-Team In dieser Ausgabe entführen wir Sie in Regionen, die viele als schöne Urlaubsziele kennen – nämlich zu Lieferanten, mit de- nen uns eine langjährige Partnerschaft ver- bindet. In den Marken in Italien ist unser Pa- sta-Hersteller zuhause. Gino Girolomoni war ein Bio-Pionier, wie er im Buche steht. Ein wahrer Hanfpionier wiederum ist im Most- viertel in Österreich daheim. Dort gingen wir der Geschichte und den Hintergründen die- ser Ölsaat nach und nehmen Sie mit auf die Reise. „Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende.“ Apropos Reisen: Auch unsere Produkte kommen leider nicht per „beam me up“ zu Ihnen oder in den Naturkost-Fachhandel. Aber die Kolleginnen und Kollegen in unserem Logistikzentrum geben jeden Tag ihr Bestes, damit der Transport möglichst nachhaltig und umweltfreundlich abläuft. Was sie mit ihren Ideen in der letzten Zeit alles bewegen konn- ten, lesen Sie in dieser Ausgabe. Und noch ein Thema, das viele von Ihnen bewegt: Verpackungen. Das beschäftigt auch uns und daher tüfteln und testen wir immer wieder, ob es noch nachhaltiger geht. Produkte müssen gut geschützt sein, bei so wenig und so umweltfreundlicher Verpackung wie möglich.

4 | natur.info Aus nachwachsenden Rohstoffen Weiterer Schritt in Richtung nachhaltigere Verpackungen für Müsli Müsli gehört zu den Produkten der ersten Stunde von Rapunzel. Seit Beginn gibt es zum Beispiel das Rapunzel Original Müsli. Zahlreiche Sorten kamen im Lauf der Jahre dazu. Jetzt erhalten ausgewählte Müslisorten eine neue, nachhaltigere Verpackung. Die neue Folie ist etwas dünner als bisher, dadurch kann bereits Material eingespart werden. Und die neue Folie besteht zu 65 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen. Wie werden die Müsli beutel entsorgt? Ganz einfach über den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne. Denn dieses Mischmaterial kann recycelt werden. Achten Sie beim nächsten Bio-Laden-Besuch gleich auf den grünen Aufkleber auf der Vorderseite der Packung. Maximal transparent lesen Sie dort auch, wie viel CO2 durch die Verpackung im Vergleich zur bisherigen Kunststofffolie eingespart wird. Und zu wie viel Prozent der Beutel aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. (ML) 750g Ø 45mm 1kg / 2kg CoCo22 24 % CO 24 % CO22 Reduzierung Reduzierung Folie aus 65 % Folie aus 65 % Nachwachsenden Nachwachsenden Rohstoﬀen Rohstoﬀen Entsorgung in Entsorgung in der gelben der gelben Tonne Tonne CoCo22 51 % CO 51 % CO22 Reduzierung Reduzierung Folie aus 65 % Folie aus 65 % Nachwachsenden Nachwachsenden Rohstoﬀen Rohstoﬀen Entsorgung in Entsorgung in der gelben der gelben Tonne Tonne 750-g-Packungen 1-kg- & 2-kg-Packungen Die Basis für diesen Anteil nachwachsender Rohstoffe ist Zucker rohr. Der restliche Anteil besteht aus den herkömmlichen Kunstoffen PET und PE. Auf diese Kunststoffe kann noch nicht gänzlich verzichtet werden. So bilden diese herkömmlichen Kunst- stoffe zum Beispiel eine zuverlässige Barriere gegen Feuchtigkeit, Gerüche und auch gegen omnipräsente Umweltschadstoffe und sind daher wichtig für den Produktschutz. Auch eine ausreichende Stabilität der Packung und die Versiegelung, also das Verschweißen der Packungen, ist mit Bio-Folien noch nicht sicher gewährleistet. Weitere Infos rund um die Verpackungen von Rapunzel: www.rapunzel.de/verpackungen Die Vorteile der neuen Müsli-Folie: deutliche Reduktion der CO2-Emissionen CO2-neutrale Produktion der Folien i Prozent-Anteil der nachwachsenden Rohstoffe ist auf den Aufklebern klar gekennzeichnet Basis der verwendeten Polymere ist Zuckerrohr Zuckerrohr nach besonderen Richtlinien zertiﬁ ziert, die ökologische und soziale Aspekte umfassen unverändert gute Barriere- & Produkt schutzeigenschaften Diese Folie kommt für folgende Müslis zum Einsatz

130.000 Euro für öko-soziale Projekte HAND IN HAND für philippinische Behinderten-Kooperative & Regenwald | 5 Mit mehr als 130.000 Euro Fördersumme unterstützt der HAND IN HAND-Fonds in der ersten Hälfte dieses Jahres öko-soziale Pro- jekte im globalen Süden. Zusätzlich kann dieses Jahr explizit an ein Sonderprojekt, die Ökolandbaukooperative HIPEDAC auf den Philippinen, gespendet werden. Mit dem Kauf von HAND IN HAND- Produkten helfen auch Sie diesen Projekten – oder mit einer Spende an den HAND IN HAND-Fonds bzw. für HIPEDAC. Vielen Dank dafür! HIPEDAC auf der Insel Leyte wurde von Menschen mit Behinderung gegründet. Dank langjähriger Begleitung durch den deutschen Verein Life-Giving Forest e. V. erwerben die Kooperativenmitglieder Kenntnisse in der Agroforstwirtschaft, was auch dem Regenwald zugutekommt. Der HAND IN HAND-Fonds von Rapunzel und der Deutschen Um- welthilfe e. V. besteht seit 1998. Jeweils ein Prozent des Einkaufs- wertes der HAND IN HAND-Rohware ﬂ ießt in den Fonds. HAND IN HAND-Prämie Für Förderungen durch den HAND IN HAND-Fonds können gemeinnützige Organisationen einen Projektantrag einreichen. Zusätzlich zahlt Rapun- zel eine Fairhandels-Prämie an seine HAND IN HAND-Lieferanten. 2019 hat Rapunzel weit über 500.000 Euro solcher Prämien an seine HAND IN HAND-Partner ausbezahlt. Diese Prämie steht den Lieferanten für öko-soziale Gemeinschaftsprojekte der eige- nen Bauern- und Arbeitergemeinschaft zur Verfügung. (ML/HE) Buchtipp Kleine Gase – Große Wirkung Der Klimawandel Wissen Sie, was Pfeifhasen sind? Viele von ihnen haben im Zuge des Klimawandels bereits ihr Wissen Sie, was Pfeifhasen sind? Viele von ihnen haben im Zuge des Klimawandels bereits ihr letztes Lied gepﬁ ffen. Einzelne Phänomene, wie das Verschwinden der possierlichen Tierchen letztes Lied gepﬁ ffen. Einzelne Phänomene, wie das Verschwinden der possierlichen Tierchen mit ansteigender Temperatur, fügen sich zu einem großen, komplexen Thema zusammen. mit ansteigender Temperatur, fügen sich zu einem großen, komplexen Thema zusammen. Wer steigt da noch durch? Was sind die Ursachen des Klimawandels, was die Folgen und Wer steigt da noch durch? Was sind die Ursachen des Klimawandels, was die Folgen und welche Rolle spielt der Mensch? Der Beantwortung dieser Fragen haben sich die Studenten David Nelles und Christian Der Beantwortung dieser Fragen haben sich die Studenten David Nelles und Christian Serrer verschrieben und hatten dabei Unterstützung von 100 Wissenschaftlerinnen und Serrer verschrieben und hatten dabei Unterstützung von 100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Mit vielen Graﬁ ken erklären sie kurz und bündig das umfassende Phänomen Wissenschaftlern. Mit vielen Graﬁ ken erklären sie kurz und bündig das umfassende Phänomen Klimawandel. (ML) Autor: David Nelles und Christian Serrer · Verlag: KlimaWandel, 128 Seiten, 4. Ausgabe Dezember 2018 · ISBN: 978-3981965001 · Preis: 5,00 EUR (DE)

6 | natur.vorort Ganz legal In Österreich gedeiht besonders guter Hanf TEXT + BILD: EVA KIENE Ein Besuch bei den niederösterreichischen Hanfbauern Niederösterreich bietet eine Vielfalt an Landschaften, ob pittoreske Wälder mit Findlingen, weite Ackerlandschaften, idyllische Hügel und Berge, Flüsse und Auen oder mittendrin die wichtige Lebensader Donau. Hier liegt das zentrale Hanfanbaugebiet Österreichs. Viele Ortsnamen weisen auf diese Tradition hin – wie Hanfthal an der Thaya oder Amstetten (früher Hampstätten). Auch die Namen der Regionen dieses Bundeslandes verraten einiges über bedeutende Erwerbszweige: Weinviertel, Mostviertel, Waldviertel oder Industrieviertel. Hanffelder Wien Salzburg Innsbruck Graz

Im Waldviertel bewirtschaftet Herbert Schroll sei- nen Hof Prannleithen im Yspertal. Er ist einer der Bio-Bauern, der für Rapunzel Hanf anbaut. Bereits 1991 hat er auf Bio umgestellt. Früher betrieb die Fa- milie vor allem Milchwirtschaft. Heute kümmert sich der bodenständige Bio-Bauer um eine kleine Mut- terkuhherde. Sinkende Fleischpreise und steigende Kosten führen dazu, dass Rinderhaltung mit kleinen Herden nicht mehr wirklich rentabel ist. Gleich hin- ter dem Hof beginnen seine Wiesen. „Unsere Kühe beweiden diese Grünﬂ ächen. Die wenigsten wissen, dass auch Wiesen sehr viel Sauerstoff produzieren und so einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten“, erklärt Herbert. Auch deshalb ist es ihm Herbert freut sich über die Rapunzel Produkte, die aus seinen Hanfsamen hergestellt werden. Seit 2017 kultiviert Herbert auf seinen Acker ﬂ ächen Hanf, inzwischen sind es drei Hektar. Im Fruchtwech- sel baut er auf seinen Ackerﬂ ächen zudem Speise- dinkel und Kleegras an, einige seiner Flächen sind Im späten Frühjahr, wenn die Böden bereits warm sind, sät er den Hanf aus. Nach der Aussaat heißt es für den Bauern: Abwarten und (Hanf-)Tee trinken. Und vielleicht ab und zu auf das Hanffeld fahren, den würzigen Duft genießen und die Blüte und Samenbil- dung beobachten. Und da ist der Bauer nicht alleine: Auch die staatlichen Ämter schauen während der Blütezeit auf die Felder und kontrollieren, ob auch | 7  T i p p ! Urlaub auf dem Bio-Bauernhof Im Waldviertel bieten inzwischen viele Bio-Bau- ern Urlaub auf dem Bauernhof an. Eine besondere Adresse ist der Hof Prannleithen von Herbert und Veronika Schroll – sie sind seit vielen Jahren herzliche Gastgeber. In ihrem herzliche Gastgeber. In ihrem „Knusperhäuschen“ oder in „Knusperhäuschen“ oder in der Ferienwohnung im ehe- der Ferienwohnung im ehe- maligen Austragshäusl ist ent spannter Urlaub sicher garantiert. Weitere Infos: www.prannleithen.at Mitte bis Ende September sind die Samen gut aus- gebildet und die Ernte steht an. Für die Ernte der Hanfsamen wird ein speziell umgebauter Mäh- drescher eingesetzt. Vom Feld aus geht es in die re- gionale Trocknungsanlage. Da sich die Samenstände nach und nach ausbilden, haben nicht alle Samen den gleichen Feuchtigkeitsgehalt – dafür sorgt dann die schonende Trocknung. „Für eine gute Qualität ist es wichtig, dass ich die Hanfsamen sofort nach der Für den Bio-Bauern Herbert gibt es jetzt noch einiges auf dem Feld zu tun: Mit einer speziellen Sternwalze walzt und zerkleinert er die Hanfstängel. So werden auch die widerstandsfähigen Bastfasern, die sich leicht um rotierende Geräte und Räder wickeln, ge- bändigt. Mit einer Scheibenegge lockert Herbert den Boden und arbeitet das Hanfstroh etwas in den Bo- Dann kann er auch gleich mit der Aussaat der Fol- gefrucht Winterdinkel beginnen. Anschließend walzt er den Boden nochmals, damit die Getreidekörner guten Bodenschluss bekommen. Der Boden ist durch erhöht zudem die Bodenfruchtbarkeit. Und auch un- erwünschte Beikräuter werden wirkungsvoll unter- Nach Dinkel kultiviert Herbert ein oder zwei Jahre Kleegras auf den Flächen: Ein hochwertiges Fut- ter für seine Kühe und gleichzeitig bindet Kleegras Stickstoff im Boden. Daher wird Kleegras häuﬁ g in der ökologischen Landwirtschaft als Gründünger

8 | natur.vorort Der Ruf nach Hanf Auf den Hanf kam Bio-Bauer Herbert durch den Aufruf eines Ver- arbeiters, der auf der Suche nach Hanfbauern war. Herberts Neu- gierde war geweckt, nur lag dieser Betrieb sehr weit weg. Herbert recherchierte und entdeckte einen Verarbeitungsbetrieb, der gera- de mal knappe 40 Kilometer von seinem Hof entfernt ist. Und das war der Betrieb von Stefan und Judith. Nach und nach bilden sich die Samenstände des Hanfs. Dieser Verarbeiter liefert an Rapunzel Stefans und Judiths Hof, unser Lieferant für Hanfsamen, sitzt im benachbarten Mostviertel. In dieser weitläuﬁ gen Landschaft spie- len neben Apfel- und Birnenanbau für Most auch Grünland und Ackerbau eine wichtige Rolle. Der Hof samt Verarbeitungsbetrieb liegt etwas außerhalb des Dorfes. Diese Hofstelle hat eine lange Tradition, im Jahr 1488 wird sie erstmals erwähnt. Stefan und Judith sind überzeugte Bio-Bauern. Aber aus dem rei- nen Anbau wurde mehr: Heute verarbeiten sie die Hanfsamen und produzieren auch Produkte daraus wie Hanftee und Knabberhanf. Unsere Hanflieferanten Stefan und Judith vor einem ihrer Hanffelder. Unsere Hanflieferanten Stefan und Judith vor einem ihrer Hanffelder. Vom konventionellen Futtermais zum gesunden Bio-Hanf Vor über 20 Jahren stellte Stefans Vater den Rindermastbetrieb auf Bio um. Der wichtigste Grund dafür war, dass er regelmäßig nach dem Spritzen der konventionellen Maisfelder gesundheitliche Probleme bekam. Das konnte und wollte er nicht länger ignorieren: Ein existenzieller Grund, über die „moderne“ Landwirtschaft nachzudenken und neue Wege zu ﬁ nden – hin zu Bio. Die Rindermast wurde immer weniger und schließlich ganz ab- geschafft. Dafür experimentierte die Bauersfamilie mit vielen verschiedenen Kulturen: Dinkel, Quinoa, Färberdistel, Futtererbse, Ackerbohne und schließlich auch Hanf. Hanf war in dieser Region nichts Neues, zumindest als Faserhanf: Auf dem Dachboden der alten Hofstelle entdeckte die Familie noch alte Geräte zur Hanfverarbeitung. Die Leidenschaft für die Ölsaat war geweckt und ließ die Bio-Bauern nicht mehr los. „Meinen Va- ter hat überzeugt, wie gut sich hier Klima und Boden eignen und besonders guten Hanf hervorbringen. Und wir haben erlebt, welch wertvollen Dienst diese Ölsaat für den Boden leistet“, begründet Stefan diese weitreichende Entscheidung seines Vaters. Und so bauen sie seit 1996 Bio-Hanf Cannabis sativa spantania L an. Auch wenn der Name dies vermuten lässt – dieser Hanf turnt nicht. Ein längerer Weg zum Erfolg Leider teilten zunächst nicht viele in der Region die Begeisterung für Hanf. Für die eher traditionell und konservativ geprägte Bevöl- kerung war Hanf zu alternativ, beinahe suspekt. Die alte Tradition war lange vergessen. Also ﬁ ng Stefans Familie an, den Hanf selbst weiterzuverarbeiten und direkt zu vermarkten: Zunächst gerösteten Hanf, dann Hanf- kosmetik und Hanföl. Jungbauer Stefan fuhr auf Bio-Messen und sprach direkt Bio-Hersteller an, so auch Rapunzel. Das traf sich sehr gut: Rapunzel hatte kurz davor Hanföl in OXYGUARD®-Quali- tät auf den Markt gebracht und war auf der Suche nach weiteren Rohstoffquellen. Da sowohl die Qualität des Rohstoffs als auch der Verarbeitung überzeugten, wurde daraus sehr schnell eine Liefe- rantenbeziehung – die nun bereits seit über 20 Jahren anhält. Die Suche nach Anbaupartnern Stefan und Judith bewirtschaften nach wie vor ihre eigenen Felder. Als die Nachfrage nach Bio-Hanfsamen stieg, suchten sie weitere Bio-Bauern, die für diese Kulturpﬂ anze zu begeistern waren. Inzwischen gehören rund 80 Bio-Landwirte zu diesem Hanf- Anbauprojekt – aus der Umgebung entlang der Donau. Nach der Ernte bringen Bauern wie Herbert die getrockneten Hanfsamen zu Stefans Hof für die Weiterverarbeitung. Die Koordination mit den einzelnen Bio-Bauern im Anbauprojekt macht einen guten Teil ihrer Arbeit aus. Genauso wichtig ist aber die Verarbeitung des Hanfs. Denn nach der Ernte sind noch einige wichtige Schritte notwendig.

Reinigen, prüfen, weiterverarbeiten Im Hof von Stefan und Judith angekommen, wird der Hanf zunächst gereinigt. Denn im Erntegut können noch Stängelreste, Fremdsamen oder auch mal Steinchen enthalten sein. Damit dann nur noch reine Hanfsamen übrig bleiben, sind mehrere Reinigungsschritte mit Sieben und Gebläse notwendig. Vor der weiteren Verarbeitung erfolgt eine umfassende Qualitäts- kontrolle. Stefan vertraut am meisten seinen Sinnen: „Ich verkoste die einzelnen Chargen und schmecke sehr schnell heraus, wenn da schimmlige oder ranzige Noten dabei wären. Und das darf nicht sein, denn all diese Fehlnoten schmeckt man später, zum Beispiel auch im Hanföl.“ Anschließend analysieren akkreditierte Labore die Hanfsamen auf mögliche Schadstoffe und natürlich auch auf den THC-Wert, der unter 0,2 Prozent liegen muss. Nur einwandfreier Hanf wird weiterverarbeitet und schließlich ausgeliefert. Zu Rapunzel ins Allgäu kommen zwei Produkte: ganze Hanfsamen für Hanföl und geschälte Hanfsamen. Auf die Schälmaschine ist Stefan zurecht stolz: „Wir erreichen hier eine ganz besondere Qualität mit unserer schonenden Verarbeitung. Der Hanf behält seine goldene Farbe und schmeckt besonders frisch und nussig.“ Organisation, Beratung und vieles mehr Alle fünf Angestellten des Familienbetriebs von Stefan und Judith haben bereits vor der Weiterverarbeitung alle Hände voll zu tun: Sie organisieren für alle 80 Anbaupartner die Ernte, koordinieren die Termine der Lohndrescher und sorgen für einen geregelten Ablauf. Der Winter steht dann im Zeichen von Weiterbildung: In jeder Re- gion ﬁ nden Treffen für die Bio-Bauern statt. Dabei kommt auch der Austausch untereinander nicht zu kurz. Aktuelle Fragen werden natürlich besprochen: Wie war das letzte Erntejahr, wie hat sich das Klima ausgewirkt, was können wir noch besser machen? | 9 Hanfsamen sind reich an Omega-3-Fettsäuren & Omega-6- Fettsäuren (Alpha-Linolensäure & Linolsäure) Hanfsamen enthalten Amino- säuren und bieten ein sehr hochwertiges Protein Strenge Regeln für Hanf Der Hanfanbau unterliegt – nicht nur – in Österreich strengen Richtlinien und Verordnungen, damit auch sicher ausschließlich THC-freier Nutzhanf auf den Acker kommt. Dazu gehört auch das Saatgut. Dieses wird jedes Jahr neu gekauft. Denn mit den selbst geernteten Hanfsamen könnte es zu unerwünschten Kreuzungen kommen. Daher ordern Stefan und sein Team das Saatgut für alle Anbaupartner. Hanf für Rapunzel ist in Niederösterreich in den besten Händen. Denn Stefans Verarbeitungsbetrieb erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen für die besonders hohe Qualität der Produkte und seiner Arbeit. Auch Rapunzel schätzt diesen langjährigen und absolut zuverlässigen Lieferanten. Die wichtigsten Fakten auf einen Blick › Unser Lieferant ist Bio-Bauer und Verarbeiter › Anbauprojekt mit rund 80-Bio-Bauern für Hanf › Hanf hat in Niederösterreich eine lange Tradition › Anbau von THC-freiem Nutzhanf Cannabis sativa spantania L › höchste Qualität und fein-nussiger Geschmack

10 | natur.wissen Heimat der Hanfpﬂ anze waren mutmaßlich die Steppenlandschaf- ten Zentralasiens. Von dort aus breitete sie sich schon früh in an- dere Regionen Asiens und bis nach Europa aus. Mit der Kolonisie- rung Amerikas brachten Europäer den Hanf auch in die Neue Welt. Nutzhanf, auch Industriehanf, bezeichnet dabei diejenigen Sorten, die zur kommerziellen Nutzung angebaut werden – und also nicht auf die Verwendung als Rausch- oder Arzneimittel abzielen. Es handelt sich dabei vornehmlich um Cannabis Sativa und ihre Kulturform Cannabis sativa var. sativa. Wegen seines psychoaktiven Wirkstoffs Tetrahydrocannabinol (THC) unterliegt Hanf dem Betäubungsmittelgesetz. Im 20. Jahr- hundert wurden gezielt THC-arme Sorten gezüchtet. Diese werden heute als Nutzhanf kultiviert und dürfen bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Zwar enthalten Hanfsamen – das Ausgangs- produkt für Hanﬂ ebensmittel – sowieso keine Cannabinoide. Da es bei der Verarbeitung aber theoretisch zu Verunreinigungen durch THC aus der Pﬂ anze kommen könnte, ist ein Grenzwert trotzdem sinnvoll. In der EU muss der THC-Gehalt unter 0,2 Prozent liegen. Das Zeitalter der Segelschiffe wäre ohne Hanf nicht möglich gewesen: Segel, Taue, Kleidung der Seeleute – für all das eigneten sich die zähen, reißfesten Fasern der Hanfpﬂ anze ideal. Auch Papier bestand bis vor wenigen Jahrhunderten nicht aus Holz, sondern vielfach aus Faserhanf. Jahrtausende lang war Hanf ein wichtiger und vielseitiger Rohstoff. Sein Niedergang kam erst in der Moderne: Dampfschiffe lösten die Segelschiffe ab, Kunstfasern verbreiteten sich in der industriellen Nutzung – und viele Länder verboten schließlich den Nutzhanf wegen eines Nebenprodukts aus seiner Blüte: dem berauschenden THC. Dieser psychoaktiven Substanz wegen war der Anbau von Hanf von 1982 bis 1996, unabhängig von seiner Nutzung, in Deutschland verboten. Inzwischen ist der Anbau von Nutzhanf in Deutschland unter stren- gen Auﬂ agen wieder erlaubt. Aus gutem Grund: Denn nicht nur die Industrie beginnt Hanf allmählich wiederzuentdecken, etwa als Dämmstoff in der Automobilindustrie. Sondern auch im Bio-Anbau und als Lieferant von hochwertigen und nährstoffreichen Lebens- mitteln gewinnt Nutzhanf immer mehr Anerkennung. Botanik Hanf (Gattung Cannabis), ein ferner Verwandter des Hopfens, ist eine einjährige Pﬂ anze. Seine schlanken, rohrartigen Stiele tragen die symbolträchtigen geﬁ ngerten Blätter. Die Blüten verströmen auch bei den THC-armen Sorten ihren aromatischen Duft. Ursprünglich ist Hanf eine zweihäusige Pﬂ anze, das heißt, es existieren weibliche und männliche Pﬂ anzen. Inzwischen gibt es auch einhäusigen Hanf. Die Pﬂ anze trägt dann weibliche und männliche Blüten gleichzeitig. Bis zur Ernte werden diese Hanfpflanzen noch mindestens einen Meter wachsen, bis zu viereinhalb Meter hoch. In vieler Munde ist inzwischen auch ein anderer Wirkstoff der Hanf- pﬂ anze: Cannabidiol (CBD), das wegen seiner schmerzlindernden Wirkung therapeutisch eingesetzt wird. Im für Lebensmittel ver- wendeten Nutzhanf ist der Gehalt des CBD zu vernachlässigen. In Deutschland dürfen nur Vollerwerbslandwirte Hanf anbauen – unter strengen Regularien. In Österreich und der Schweiz ist der Anbau etwas liberaler. Voraussetzung in allen Ländern ist aber die strikte Einhaltung der jeweiligen THC-Grenzwerte. Der Hanf in voller Blüte. Die weiblichen Pflanzen dieser einhäusigen Sorte trägt auch männliche Blüten.

Dankbar im Anbau Wertvolles Lebensmittel | 11 Hanfsamen sind fein nussig im Geschmack und eine hervorragende Quelle für mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die für den Menschen lebensnotwendig sind. Die Samen liefern dem Körper zudem wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen und Zink und sind reich an pﬂ anzlichem Eiweiß. Nutzhanf ist eine dankbare Kulturpﬂ anze. Sie ist pﬂ egeleicht und anspruchslos und sorgt aufgrund seines dichten und schnellen Wuchses für eine gute Beikrautregulierung. Auffällig ist ihr bis zu 3 m tief reichendes Wurzelsystem. Das hilft der Pﬂ anze nicht nur über Trockenperioden hinweg, sondern lockert auch den Boden auf – was den Hanf zu einer wertvollen Pﬂ anze in der Fruchtfolge macht, zum Beispiel vor Wintergetreide. Noch wertvoller macht den Hanf seine hohe Beikrautverdrängung sowie seine positive Wirkung auf die Bodengare. Nicht zuletzt eignet sich das Stroh der verwelkten Pﬂ anzen hervorragend als Dünger. Die Aussaat erfolgt im April oder Mai, die Ernte für die Samen im September. Dazwischen fordert der Hanf recht wenig Aufmerk- samkeit. Erhält er ausreichend Wärme, schießt er binnen kurzer Zeit bis in 4 m Höhe. Nur Staunässe oder verdichtete Böden mag er nicht. Aus Hanfsamen wird Hanföl gewonnen. Aber auch als Snack oder Topping sind diese Körnchen sehr beliebt. Entsprechend hochwertig sind auch verarbeitete Produkte aus Hanfsamen. Teilentöltes Hanfmehl etwa wird durch die sorgfältige Vermahlung der Saat gewonnen, dadurch ist es besonders gut aufgeschlossen und die Inhaltsstoffe sind somit sehr schnell für den Körper verfügbar. Öl aus Hanfsamen haben im Vergleich zu vielen anderen Speiseölen einen besonders hohen Gehalt der dreifach ungesättigten Alpha-Linolensäure. (HE) Bei der Ernte für die Hanfsamen kommen spezielle Mähdrescher zum Einsatz.

12 | natur.wissen HEUTE: BIO? LOGISCH. GAR NICHT SO LEICHT DAMALS: Ein kurzer Blick auf die Geschichte der Bio-Bewegung Bio-Schokolade gibt es erst seit 1987 und die Bio-Branche seit den 70ern? Kaum vorstellbar bei dem bunten und vollwertigen Angebot in den Bio-Läden. Aber das ist noch gar nicht so lange so! Es gibt zwar nicht die eine Bio-Bewegung, sondern eher viele Wegbereiter. Doch gibt es einen Stein, der das Ganze ins Rollen bringt: die Übernutzung der Natur im 19. und 20. Jahrhundert. Der Raubbau der traditionellen Landwirtschaft ließ das Öko-System Wald stark leiden. Wegbereiter der Agrochemie, wie Justus von Liebigs Erkenntnisse zur Mineraldüngung 1840 oder das Haber-Bosch-Verfahren 1916, ermöglichen es, die naturgegebenen Produktionsgrenzen zu überschreiten und die ersten Schritte in Richtung industrielle Landwirtschaft zu gehen. Text: Miriam Lenz + Carolin Kreuzer 1 9 5 0 1 9 6 0 1 9 2 8 1 9 2 0 Die 20er: Sehnsucht nach natürlichem Landbau In den 1920ern wurde mit der Lebensreformbewegung der Wunsch nach natürlichem Landbau immer stärker. Das hier ent- stehende Verständnis, wie etwa das für Bodenfruchtbarkeit und Humus, gab wichtige Impulse für die weitere Entwicklung von Bio. Als Gründervater der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise gilt der Geisteswissenschaftler und Anthroposoph Rudolf Steiner. Seine 1924 entstandene Idee, landwirtschaftliche Betriebe als eine Art Organismus zu betrachten, ist noch heute Basis der Öko- logischen Landwirtschaft. 1928 wird das Demeter-Warenzeichen eingeführt. Die 50er und 60er: Organisch-biologischer Landbau Nach dem Zweiten Weltkrieg bringt die Grüne Revolution Er- leichterung für die Bauern: die Erträge werden reicher, die Arbeit effektiver. Aber es gibt eine Schwachstelle: die Mechanisierung und der Einsatz von Pestiziden und Kunstdünger gehen zulasten der Öko-Systeme, die Artenvielfalt beispielsweise geht zurück. Die Ideen der Lebensreformbewegung sowie der biologisch- dynamischen Wirtschaftsweise inspirieren den Schweizer Agrar- politiker Dr. Hans Müller, seine Frau Maria und den Mikrobiologen Hans Peter Rusch zum Organisch-biologischen Landbau. Dreh- und Angelpunkt: der Kreislauf. Boden, Pﬂ anze, Tier und Mensch können so aufeinander eingestellt werden, dass ein geschlossener Betriebskreislauf entsteht. Die Zugabe von etwa Kunstdünger oder Pestiziden erübrigt sich. Dieser Ansatz begeistert nun auch diejenigen Bauern, die sich nicht mit der anthroposophischen Ausrichtung der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise anfreunden können. Und endlich: Immer mehr Bauern stellen auf umweltfreundlichere Landwirtschaft um. 1971 wird der Verband für organisch-biologischen Landbau gegründet, den wir seit 1979 unter dem Namen Bioland kennen.

| 13 Und heute? Was bedeutet Bio? Die verbindende Idee von Rapunzel und vieler MitstreiterInnen, qualitativ hochwer- tige Nahrungsmittel verfügbar zu machen, ist heute genauso aktuell wie damals. Inzwischen bieten neben dem Bio-Fachhandel und Reformhäusern sogar Discoun- ter Bio an, durchaus mit Unterschieden in der Qualität. Die großen Fragen dieser Zeit sind: „Was macht Bio aus?“, „Ist Bio gleich Bio?“ und „Sind 100 Prozent Bio möglich?“. Manche Antworten gibt es schon, andere werden wir gemeinsam ﬁ nden. 2001 2010 2020 1 9 7 9 9 7 0 1 1 9 7 4 1 9 8 0 2002 Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft 80er – 2002: Bio wird salonfähig Bio rückt immer mehr in die Mitte der Gesellschaft. Die Unterstützung der Ökologischen Landwirtschaft 1989 durch die EU brachte die zweite Umstellungswelle ins Rollen. 1991 wurde Bio gesetzlich mit der EU-Öko- Verordnung deﬁ niert, seit 2001 schafft zusätzlich das deutsche Bio-Siegel Orientierung. In den folgenden Jahren stärkt das Bundesprogramm „Ökologischer Landbau“ den Bio-Anbau. 2002 ﬁ ndet sich der Dachverband der deutschen Bio-Bauern, -Hersteller und -Händler, der BÖLW (Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft) in seiner heutigen Form. Die 70er: Ursprung der heutigen Bio-Branche Eine gesellschaftliche Revolution kristallisiert sich gegen Ende der 60er Jahre heraus. Junge Menschen, vor allem StudentInnen, wenden sich gegen alles Angepasste und den Kapitalismus. Es entstehen unterschiedlichste Gegenentwürfe zum etablierten System wie die Hippie- oder Anti-Atomkraft-Bewegung. In der Mitte der wilden 70er ﬁ ndet sich die Bio-Branche, wie wir sie heute kennen. Frei nach der Devise: Geht nicht, gibt’s nicht! Bio ist nicht mehr nur eine alternative Anbaumethode, sondern wird zur Lebenseinstellung: für eine gerechte Welt und eine gesunde und vollwertige Ernährung. Doch es gibt kaum Bio-Läden, geschweige denn -Anbau. Daher gründen Joseph Wilhelm und Jennifer Vermeulen 1974 eine Selbstversorgergemeinschaft auf einem Bauernhof sowie einen kleinen Naturkostladen im bayerischen Augsburg: Rapunzel ist geboren und einer der ersten Bio-Läden Deutschlands. Rapunzel produziert und vertreibt diese Produkte auch selbst. Ein VW-Bulli dient als Lieferwagen, Joseph Wilhelm fährt durch ganz Deutsch- land und kommt in jeden Naturkostladen. Und auch der Ursprung der Pionier-Arbeit von Rapunzel in der Türkei (1976) fällt in diese Zeit des Aufbruchs. Man kennt sich, man hilft sich. Die sogenannten Müslis bringen mit ihrer Idee von gesunden, unverfälschten und naturbelassenen Lebensmitteln erfolgreich eine ganze Branche auf den Weg. Dieser Geist verbindet viele der MitstreiterInnen von damals noch heute.

Gino Girolomoni Gründer der Kooperative und Namensgeber des Pastiﬁ cio Grano & acqua 100 % original italienische Pasta Im idyllisch gelegenen Isola del Piano liegt inmitten einer Hügellandschaft der italienischen Marken das traditionelle Pastiﬁ cio (ital.: Nudelherstellung), aus dem die Rapunzel Pasta stammt. Pasta aus Italien und Rapunzel gehören fast seit Anfang der Firmen geschichte zusammen – 1981 fanden die Bio-Pioniere Joseph Wilhelm und Gino Girolomoni zueinander – vor allem dank ihrer gemeinsamen Werte. | 15 „Die Erde ist uns e Mu ; eine Mu , die dich nährt und die du beschützen so st!“ Gino Girolomoni TEXT: CHRISTINA MIEHLING Italiens Visionär & Vo eit für biologische Landw tscha Gino Girolomoni, Sohn eines Bauern aus einfachen Verhältnissen, setzte sich schon früh dafür ein, die sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen seiner ländlichen Heimat wiederzubeleben. Fasziniert von den Ruinen des Klosters Montebello, einem verwunschenen und mystischen Ort, gründete er dort 1977 eine ausschließlich ökologisch wirtschaftende Kooperative. Zusammen mit seiner Frau Tullia und sieben weiteren Landwirten wollte er der verlassenen Gegend neue Impulse verleihen und die ökologische Lebensweise voranbringen. Seiner biologischen Pionier-Arbeit ist es zu verdanken, dass der traditionelle Getreideanbau in dieser Region nicht der Landﬂ ucht zum Opfer ﬁ el, sondern auch heute noch Perspektiven für die Bau- ern bietet. Die K p ative Montebe o Förd ung des Öko-Landbaus Die Kooperative, die heute nach dem Ort ihrer Gründung benannt ist, wuchs im Laufe der Jahre dank Ginos visionärer Überzeugungs- kraft stetig. Etwa 200 Landwirte bauen biologischen Hartweizen, Emmer und andere Getreidesorten an. Der größte Teil des Getreides wird zu original italienischer Pasta verarbeitet. Für mehr Boden- fruchtbarkeit nutzen die Landwirte verschiedene Leguminosen als Zwischenfrucht. Vier Agraringenieure betreuen die Bauern in allen Fragen rund um den ökologischen Landbau. Die Kooperative bietet den Bauern faire Preise und garantiert die Abnahme der Ernten. Neben der Förderung des ökologischen Getreideanbaus in den Marken hat es sich die Erzeugergemeinschaft zum Ziel gesetzt, kontinuierlich auch die Qualität des Getreides zu verbessern. So unterstützt sie beispielsweise eine Initiative für samenfesten, also nachbaufähigen, Hartweizen. Auch der Erhalt und der Anbau alter Sorten wie Emmer und Graziella Ra liegt ihr am Herzen.

16 | natur.vorort 1989 nahm Gino Girolomoni sein Pastiﬁ cio in Betrieb. Nun konnte 1989 nahm Gino Girolomoni sein Pastiﬁ cio in Betrieb. Nun konnte 1989 nahm Gino Girolomoni sein Pastiﬁ cio in Betrieb. Nun konnte aus dem angebauten Getreide der Kooperative auch die Pasta selbst aus dem angebauten Getreide der Kooperative auch die Pasta selbst aus dem angebauten Getreide der Kooperative auch die Pasta selbst hergestellt werden – und das auf ganz traditionelle Weise. Seit hergestellt werden – und das auf ganz traditionelle Weise. Seit hergestellt werden – und das auf ganz traditionelle Weise. Seit Seit 2019 gehört neben dem Pastiﬁ cio auch eine eigene und hochmoderne Getreidemühle zu Gino Girolomoni. Mit diesem Schritt liegt die komplette Herstellung vom Korn bis zur Nudel in einer Hand. Das schafft höchste Transparenz und Rückverfolgbarkeit, weite Transportwege werden vermieden und das gemahlene Rapunzel Pasta wird auf traditionell italienische Art im Pastiﬁ cio hergestellt. Nur zwei Zutaten werden dafür benötigt: bestes Bio-Ge- treide und reines Wasser. Letzteres stammt von einer Quelle aus der bewaldeten Hochebene von Cesane. In einer von Luft abgeschlos- senen Knetmaschine werden die beiden Zutaten etwa 20 Minuten lang zu einem geschmeidigen Teig verarbeitet. Direkt im Anschluss wird er durch Matrizen gepresst und mit Druck in Form gebracht. Je nach Matrizenform entstehen so dünne Spaghetti, gedrehte Spirelli, blütenförmige Torchiette und viele weitere Sorten. Für einen Teil des Rapunzel Semola Sortiments verwendet Girolomoni besondere Bronze-Matrizen. Dadurch wird die Oberﬂ äche der Pasta rauer und die Sauce haftet besser an den Nudeln. Bei den Vollkornvarianten wird Teﬂ on verwendet. Denn die Oberﬂ äche der Pasta ist wegen der noch enthaltenen Kleie ohnehin rauer. Maßgeblich für die Qualität der Pasta ist der Trocknungsprozess. Die Pasta von Gino Girolomoni bekommt Zeit, die man schmeckt. Bis zu zwölf Stunden wird sie langsam und schonend getrocknet, damit der charakteristische Getreidegeschmack erhalten bleibt und die Pasta den perfekten al-dente-Biss erhält. Durch das schonende Verfahren bleiben die wertvollen Inhaltsstoffe aus dem Getreide wie Mineralstoffe und Vitamine erhalten. Zum Vergleich: In großen Nudelfabriken wird die Pasta innerhalb weniger Stunden bei hohen Temperaturen getrocknet. Übrigens: Früher waren in Italien Vollkornnudeln per Gesetz verboten und Gino verkaufte in seiner Heimat lange Zeit nur Semola Pasta. Da kam seinem Urverständnis von Vollwertigkeit sehr entgegen, dass Rapunzel anfangs nur Bio-Vollkorn-Pasta bestellte. „Für uns bedeutet E en nicht nur die V beitung und Zub eitung von Lebensmi eln, es ist viel mehr. Es ist ein Geschenk, Sp itualität, Freundscha , Brüd lichkeit, Schönheit, Wärme, F be, Weisheit, Du , Einfachheit, Gemeinscha .“ – G G – Das nachhaltige Engagement von Gino Girolomoni geht über den Das nachhaltige Engagement von Gino Girolomoni geht über den Das nachhaltige Engagement von Gino Girolomoni geht über den Das nachhaltige Engagement von Gino Girolomoni geht über den biologischen Anbau hinaus. Das 2005 in Betrieb genommene biologischen Anbau hinaus. Das 2005 in Betrieb genommene biologischen Anbau hinaus. Das 2005 in Betrieb genommene biologischen Anbau hinaus. Das 2005 in Betrieb genommene Lagerhaus besteht aus Holz und ist nach ökologischen Kriterien Lagerhaus besteht aus Holz und ist nach ökologischen Kriterien Lagerhaus besteht aus Holz und ist nach ökologischen Kriterien Lagerhaus besteht aus Holz und ist nach ökologischen Kriterien gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 gebaut. Die benötigte Energie des Pastiﬁ cios stammt zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen von Photovoltaikanlagen, Prozent aus regenerativen Quellen von Photovoltaikanlagen, Prozent aus regenerativen Quellen von Photovoltaikanlagen, Prozent aus regenerativen Quellen von Photovoltaikanlagen, Windturbinen sowie einer Holzhackschnitzelheizung. Das Ziel: Windturbinen sowie einer Holzhackschnitzelheizung. Das Ziel: Windturbinen sowie einer Holzhackschnitzelheizung. Das Ziel: Windturbinen sowie einer Holzhackschnitzelheizung. Das Ziel: Die goldgelben Spirelli nach dem Trocknen Im Jahr 2012 verstarb Gino völlig überraschend. Inzwischen führen seine zwei Söhne Giovanni und Samuele die Kooperative und das Pastiﬁ cio ganz in seinem Sinne weiter. Seine Tochter Maria kümmert sich um den Agriturismo auf Montebello und der familieneigenen Locanda. Agriturismo bedeutet für sie: Urlaub im Einklang mit der Natur. Hier können Urlauber italienische Landluft schnuppern, den Lernbauernhof und das Pastiﬁ cio besichtigen und sich mit frischer Pasta verwöhnen lassen. Lust bekommen? Sie sind herzlich zu einem Besuch eingeladen! Mehr dazu unter www.girolomoni.it

Ökologisch bewirtschaftete Felder Ökologisch bewirtschaftete Felder im Umkreis des Pastiﬁ cio im Umkreis des Pastiﬁ cio | 17 Das zeichnet die Rapunzel Pasta aus › 100 % original italienisch › aus frisch vermahlenem Bio-Getreide › schonende Trocknung für besten Geschmack und Erhalt der Inhaltsstoffe › kocht perfekt al dente › höchste Transparenz und Rückverfolgbarkeit von der Nudel zum Korn › Bio aus Überzeugung Rapunzel Pasta-Vielfalt Hartweizen Der Klassiker in Vollkorn- oder Semola Pasta! Die Nudeln werden aus bestem italienischem Hartweizengrieß nach dem in Genua seit 1547 geltenden Reinheitsgebot hergestellt. Emmer Die Ur-Form des Dinkels und auch genauso verträglich. Die Pasta mit leicht nussigem Aroma hat den perfekten al-dente-Biss und enthält wertvolle Mineralstoffe. Die nächste Generation: Maria, Samuele und Giovanni

18 | natur.produkte n e u i m Regal I h r e m N a turkost-Fachhändler B e i Noch mehr Knabbergenuss Erdnüsse geröstet und gesalzen Erdnüsse in bester Qualität, schonend geröstet, besonderes knackig und fein gesalzen – jetzt auch in der 200-g-Packung. Ein idealer Snack für gemütliche Abende mit der ganzen Familie oder in geselliger Runde. mit fairem Bio-Palmöl – aus Respekt vor Mensch, Tier & Natur „Um den Sportler Brei zu lieben, muss man kein Spitzen- sportler sein. Vor allem die Trockenfrüchte geben mir täg lich Power – wenn auch ‚nur‘ für die Arbeit bei Rapunzel, zum Beispiel am Müsli-Mischer. Medaillenverdächtig wird’s mit einem Klecks Mandelmus!“ Florian Lechner Teamleiter Bereich Produktion / Maschinenführer Elegantes Bouquet Veneto Bianco, Cuvée Die PIWI-Rebsorten Bronner und Johanniter verleihen diesem Cuvée die strohgelbe Farbe – mit fruchtigem Bouquet nach Apfel und Aprikose mit feiner Kräuter-Note. Der Geschmack ist frisch am Gaumen mit guter Säure, elegant und ausgewogen. PIWI steht für „pilzwiderstandsfähige Rebsorten“, die durch die Einkreuzung von Wildreben in klassische Rebsorten ent- standen sind. Das ist natürlicher Pﬂ anzen- schutz, der das Ökosystem stärkt. eleganter Cuvée aus dem Veneto aus den PIWI-Sorten Bronner und Johanniter Das Prachtstück Bunte Riesenbohnen in der Dose Prunkbohne, Feuerbohne, Käferbohne oder einfach bunte Riesenbohne – diese Hülsenfrucht mit ihrer auffälligen Färbung hat viele Namen. Die violett-schwarz marmorierten Bohnen in Jumbo-Größe sind ein Blickfang in jedem Gericht. Der zart-nussige Geschmack erinnert an Esskastanien. Fix & fertig in der Dose vorgegart sind sie sofort einsatzbereit – ob in Salaten, Bowls, Suppen, Gemüse-Gerichten oder für pﬂ anzliche Burger. Auch lecker fürs Antipasti-Buffet. schmeckt zart-nussig nach Esskastanie attraktiv durch Jumbo-Größe und violett-gesprenkeltes Äußeres für die schnelle Bio-Küche, ﬁ x & fertig vorgekocht / o i d u t S d e v o M i

20 | natur.info GRÜNE LOGISTIK BEI RAPUNZEL NATURKOST Nachhaltig auch hinter den Kulissen: Transport und -verpackung von Nussmus & Co. Nachhaltig auch hinter den Kulissen: Transport und -verpackung von Nussmus & Co. Nachhaltig auch hinter den Kulissen: Transport und -verpackung von Nussmus & Co. Nachhaltig auch hinter den Kulissen: Transport und -verpackung von Nussmus & Co. Nachhaltig auch hinter den Kulissen: Transport und -verpackung von Nussmus & Co. TEXT: MIRIAM LENZ TEXT: MIRIAM LENZ Nachhaltige und ressourcenschonende Logistik beschäftigt Rapunzel seit vielen Jahren und gehört ebenso Nachhaltige und ressourcenschonende Logistik beschäftigt Rapunzel seit vielen Jahren und gehört ebenso wie biologischer Anbau oder umweltfreundliche Produktverpackungen zum großen Thema Nachhaltigkeit. wie biologischer Anbau oder umweltfreundliche Produktverpackungen zum großen Thema Nachhaltigkeit. Allerdings läuft viel davon hinter den Kulissen ab: Ein LKW liefert die Pakete beim Bio-Laden ab und Allerdings läuft viel davon hinter den Kulissen ab: Ein LKW liefert die Pakete beim Bio-Laden ab und verschwindet wieder. Zeit, die Rapunzel Logistik genauer zu beleuchten! Grüner Transport Vorbei ist die Zeit, in der Rapunzel Gründer Joseph Wilhelm die Vorbei ist die Zeit, in der Rapunzel Gründer Joseph Wilhelm die Produkte noch persönlich am Kemptener Bahnhof in Empfang nahm. Produkte noch persönlich am Kemptener Bahnhof in Empfang nahm. Heute arbeitet Rapunzel im Versandbereich überwiegend mit den Heute arbeitet Rapunzel im Versandbereich überwiegend mit den Speditionsunternehmen Dachser und Gebrüder Weiss zusammen. Speditionsunternehmen Dachser und Gebrüder Weiss zusammen. Aufgrund der Größe der Dienstleister können Warenströme efﬁ zient Aufgrund der Größe der Dienstleister können Warenströme efﬁ zient gebündelt und mithilfe von intelligenter, EDV-basierter Routenpla- gebündelt und mithilfe von intelligenter, EDV-basierter Routenpla- nung Leerfahrten und unnötiger Fahrzeugeinsatz vermieden werden. nung Leerfahrten und unnötiger Fahrzeugeinsatz vermieden werden. nung Leerfahrten und unnötiger Fahrzeugeinsatz vermieden werden. Dank moderner Leasing-Modelle kommen immer die aktuellsten und Dank moderner Leasing-Modelle kommen immer die aktuellsten und emissionsärmsten Fahrzeuge zum Einsatz. emissionsärmsten Fahrzeuge zum Einsatz. Grün verpackt Damit die Produkte unbeschadet in den Läden und später den Damit die Produkte unbeschadet in den Läden und später den Einkaufskörben ankommen, sind zusätzliche Verpackungen nötig. Einkaufskörben ankommen, sind zusätzliche Verpackungen nötig. Rapunzel setzt auf verschiedene Maßnahmen, um einerseits die Rapunzel setzt auf verschiedene Maßnahmen, um einerseits die Menge so gering und andererseits das Material so umweltfreund- Menge so gering und andererseits das Material so umweltfreund- lich wie möglich zu halten. Vermeidung von Leerfahrten & unnötigem Fahrzeugeinsatz Die Emissionen, die für den Rapunzel Paketversand Die Emissionen, die für den Rapunzel Paketversand mit GLS oder für den Webshop mit DHL an- mit GLS oder für den Webshop mit DHL an- mit GLS oder für den Webshop mit DHL an- fallen, werden von den Transportunter- fallen, werden von den Transportunter- nehmen kompensiert, etwa durch nehmen kompensiert, etwa durch Aufforstung oder die Unter- Aufforstung oder die Unter- stützung von Umweltprojekten. stützung von Umweltprojekten. Das Ergebnis: 100 Prozent klima- Das Ergebnis: 100 Prozent klima- neutraler Versand. neutraler Versand. Und wie kommen die Rohstoffe aus aller Und wie kommen die Rohstoffe aus aller Welt zu Rapunzel? Der Import aus Ländern Welt zu Rapunzel? Der Import aus Ländern außerhalb Europas erfolgt auf dem efﬁ zien- außerhalb Europas erfolgt auf dem efﬁ zien- testen und damit nachhaltigsten Weg, per testen und damit nachhaltigsten Weg, per Schiff und danach per Bahn zu Container- Schiff und danach per Bahn zu Container- Terminals in Süddeutschland. Als Ausgleich und Terminals in Süddeutschland. Als Ausgleich und für ein gesundes Klima pﬂ anzt Rapunzel seit Jahren für ein gesundes Klima pﬂ anzt Rapunzel seit Jahren Bäume – 2019 im Türkei-Projekt über 7000. Bäume – 2019 im Türkei-Projekt über 7000. über 7000 Baum pflanzungen in der Türkei allein 2019

| 21 | 21 Und auch drum herum stehen die Zeichen auf Grün Grünes Gebäude Rapunzel setzt auf selbst erzeugte Wärme und Strom aus Rapunzel setzt auf selbst erzeugte Wärme und Strom aus erneuerbaren Energien – das heißt, dass auf fossile Energie erneuerbaren Energien – das heißt, dass auf fossile Energie komplett verzichtet werden kann. So versorgt u.a. eine Hack- komplett verzichtet werden kann. So versorgt u.a. eine Hack- schnitzelheizung den Betrieb mit Wärme. Die Holzabfälle für schnitzelheizung den Betrieb mit Wärme. Die Holzabfälle für das Biomasseheizkraftwerk stammen von Durchforstungs- und das Biomasseheizkraftwerk stammen von Durchforstungs- und Landschaftspﬂ egemaßnahmen in der Region. Während der Strom über Naturstrom aus 100 Prozent Während der Strom über Naturstrom aus 100 Prozent Wasserkraft kommt, wurde die Gasversorgung der zwei eigenen Wasserkraft kommt, wurde die Gasversorgung der zwei eigenen Blockheizkraftwerke komplett auf Öko-Gas von Polarstern Blockheizkraftwerke komplett auf Öko-Gas von Polarstern umgestellt. Das Gas besteht zu 100 Prozent aus organischen umgestellt. Das Gas besteht zu 100 Prozent aus organischen Abfallreststoffen von Zuckerrüben. Rapunzel nutzt sowohl den Abfallreststoffen von Zuckerrüben. Rapunzel nutzt sowohl den entstehenden Strom als auch die Abwärme. Die Nutzung der entstehenden Strom als auch die Abwärme. Die Nutzung der Wärme sparte 2019 ca. 420 Tonnen CO2-Emissionen. Darüber hinaus erzeugt Rapunzel mittels Photovoltaikanlagen er hinaus erzeugt Rapunzel mittels Photovoltaikanlagen und der Kraft der Sonne selbst Strom. Die Dachﬂ ächen von und der Kraft der Sonne selbst Strom. Die Dachﬂ ächen von Rapunzel sind mit Solarmodulen ausgestattet. Mit dem Rapunzel sind mit Solarmodulen ausgestattet. Mit dem Einsatz von Bio-Erdgas und der Sonnenenergie konnten 2019 Einsatz von Bio-Erdgas und der Sonnenenergie konnten 2019 rund 66 Prozent des gesamten Stromverbrauchs selbst erzeugt rund 66 Prozent des gesamten Stromverbrauchs selbst erzeugt werden. Im Jahr 2019 konnten durch etwa weniger Abdeckfolien und Im Jahr 2019 konnten durch etwa weniger Abdeckfolien und Klebeband sowie die Optimierung der Palettenumwicklungen in Klebeband sowie die Optimierung der Palettenumwicklungen in puncto Folienstärke und Anzahl der Wicklungen fast sieben Tonnen puncto Folienstärke und Anzahl der Wicklungen fast sieben Tonnen Kunststofffolie eingespart werden! Jüngste Errungenschaft: Dank mehrerer Knickkanten an den Jüngste Errungenschaft: Dank mehrerer Knickkanten an den Verpackungskartons und damit variablen Paketgrößen kann viel Verpackungskartons und damit variablen Paketgrößen kann viel Füllmaterial (selbstverständlich Altpapier!) und im LKW Platz Füllmaterial (selbstverständlich Altpapier!) und im LKW Platz eingespart werden. Das bedeutet: Weniger Material, das direkt eingespart werden. Das bedeutet: Weniger Material, das direkt wieder entsorgt werden muss. Übrigens: Karton, Versandtasche wieder entsorgt werden muss. Übrigens: Karton, Versandtasche und Klebeband bestehen aus demselben Ausgangsmaterial. Grüner Ausblick Grüne Logistik ist eine dauerhafte Aufgabe. Aktuell wird Grüne Logistik ist eine dauerhafte Aufgabe. Aktuell wird getestet, ob Deckblätter aus recyceltem Papier die Abdeckfolien getestet, ob Deckblätter aus recyceltem Papier die Abdeckfolien für Europaletten ersetzen können. Der Strombedarf des neuen für Europaletten ersetzen können. Der Strombedarf des neuen Logistikzentrums in Bad Grönenbach soll vollständig durch Logistikzentrums in Bad Grönenbach soll vollständig durch Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk gedeckt werden. Photovoltaikanlagen und ein Blockheizkraftwerk gedeckt werden. Für die Außenhülle des entstehenden Gebäudes verwendet Für die Außenhülle des entstehenden Gebäudes verwendet Rapunzel Porenbeton, einen natürlichen Baustoff, der für ein Rapunzel Porenbeton, einen natürlichen Baustoff, der für ein gleichbleibendes Klima im Inneren sorgt. Freuen würde sich gleichbleibendes Klima im Inneren sorgt. Freuen würde sich Rapunzel auch über den Ausbau der Infrastruktur der Bahn, denn Rapunzel auch über den Ausbau der Infrastruktur der Bahn, denn direkt hinter dem eigenen Logistikzentrum führt ein Gleis entlang, direkt hinter dem eigenen Logistikzentrum führt ein Gleis entlang, auf dem jedoch keine Güterzüge mehr fahren. Vielleicht würde auf dem jedoch keine Güterzüge mehr fahren. Vielleicht würde sogar, um der alten Zeiten willen, Joseph Wilhelm selbst die erste sogar, um der alten Zeiten willen, Joseph Wilhelm selbst die erste Lieferung in Empfang nehmen. Stetig prüfen wir unsere Prozesse auf Nachhaltigkeit und Stetig prüfen wir unsere Prozesse auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz und nehmen Sie dabei gerne auch künftig immer Umweltschutz und nehmen Sie dabei gerne auch künftig immer wieder mit! 66 % des Stromverbrauchs selbst erzeugt knapp 7000 kg Folieneinsparung alles aus Papier 100 % klimaneutraler Paketversand 9 1 0 2 r h a J m e d s u a n e l h a Z

| 23 Ackergi e? Ackergi e? Nein danke! Aktuelle Studie zeigt: Pestizide sind überall in der Lu TEXT: EVA KIENE Bleiben Pestizide wirklich auf den Äckern, auf denen sie ausgebracht Bleiben Pestizide wirklich auf den Äckern, auf denen sie ausgebracht werden? Genau das suggeriert uns die Agrarchemie-Industrie seit werden? Genau das suggeriert uns die Agrarchemie-Industrie seit Jahrzehnten.* Doch dieser schöne Schein trügt. Denn bisher wurde der sogenannte Doch dieser schöne Schein trügt. Denn bisher wurde der sogenannte Ferntransport von Pestiziden in den Zulassungsverfahren vernachlässigt. Ferntransport von Pestiziden in den Zulassungsverfahren vernachlässigt. Die Auswirkungen sind messbar und schockieren. Das zeigt die aktuelle Die Auswirkungen sind messbar und schockieren. Das zeigt die aktuelle und bislang umfassendste Studie zur Pestizidbelastung in der Atemluft, und bislang umfassendste Studie zur Pestizidbelastung in der Atemluft, und das auch weit ab von landwirtschaftlichen Flächen.

24 | natur.studie Selbst auf dem Brocken wurden 12 Pestizid-Wirkstoffe gefunden. Wie kommt Glyphosat in meinen Körper? Vor einigen Jahren ließen im Rahmen der „Urinale“ insgesamt Vor einigen Jahren ließen im Rahmen der „Urinale“ insgesamt über 2000 Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland ihren Urin über 2000 Bürgerinnen und Bürger aus Deutschland ihren Urin untersuchen. Die Ergebnisse zeigten auf, dass ein großer Teil der untersuchen. Die Ergebnisse zeigten auf, dass ein großer Teil der Bevölkerung mit Glyphosat belastet ist. Denn in 99,6 Prozent der Bevölkerung mit Glyphosat belastet ist. Denn in 99,6 Prozent der Bevölkerung mit Glyphosat belastet ist. Denn in 99,6 Prozent der Proben war dieses Mittel nachweisbar. Auch Menschen, die sich Proben war dieses Mittel nachweisbar. Auch Menschen, die sich mit Bio-Produkten ernährten, waren belastet. Daher vermuteten mit Bio-Produkten ernährten, waren belastet. Daher vermuteten die Forscher, dass die Pestizide möglicherweise über die Atemluft die Forscher, dass die Pestizide möglicherweise über die Atemluft in den Körper gelangen. Was ﬂ iegt da alles in der Lu ? Aus dieser Vermutung heraus haben sich Bio-Hersteller, Bio-Fach- Aus dieser Vermutung heraus haben sich Bio-Hersteller, Bio-Fach- händler und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammenge- händler und zivilgesellschaftliche Organisationen zusammenge- schlossen: zum Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft. zum Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft. Zusammen mit dem Umweltinstitut München gaben sie eine wis- Zusammen mit dem Umweltinstitut München gaben sie eine wis- senschaftliche Studie in Auftrag. Diese Studie sollte untersuchen, senschaftliche Studie in Auftrag. Diese Studie sollte untersuchen, wie stark die (Atem-)Luft in Deutschland tatsächlich mit Pestiziden wie stark die (Atem-)Luft in Deutschland tatsächlich mit Pestiziden belastet ist. Denn aus den Ergebnissen der Urinale ergab sich der belastet ist. Denn aus den Ergebnissen der Urinale ergab sich der dringende Verdacht, dass sich eine Anzahl der eingesetzten Acker- dringende Verdacht, dass sich eine Anzahl der eingesetzten Acker- gifte ﬂ ächendeckend über das Land ausbreitet. Diese Tatsache gifte ﬂ ächendeckend über das Land ausbreitet. Diese Tatsache bedroht nicht nur die Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern. bedroht nicht nur die Gesundheit von Bürgerinnen und Bürgern. Auch unsere Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden, Luft und unser Auch unsere Lebensgrundlagen wie Wasser, Boden, Luft und unser Essen sind so gefährdet. Für Bio-Bauern geht es aber schlicht um die Existenz: Wie können Für Bio-Bauern geht es aber schlicht um die Existenz: Wie können Für Bio-Bauern geht es aber schlicht um die Existenz: Wie können Für Bio-Bauern geht es aber schlicht um die Existenz: Wie können sie garantiert pestizidfreie Ackerfrüchte ernten, wenn es auch sie garantiert pestizidfreie Ackerfrüchte ernten, wenn es auch sie garantiert pestizidfreie Ackerfrüchte ernten, wenn es auch sie garantiert pestizidfreie Ackerfrüchte ernten, wenn es auch jenseits der festgesetzten Abstandsﬂ ächen zu Verunreinigungen jenseits der festgesetzten Abstandsﬂ ächen zu Verunreinigungen jenseits der festgesetzten Abstandsﬂ ächen zu Verunreinigungen jenseits der festgesetzten Abstandsﬂ ächen zu Verunreinigungen durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die durch Abdrift auf ihren Flächen kommt? Denn so wäre die die vielbeschworene Koexistenz zwischen der konventionellen und der vielbeschworene Koexistenz zwischen der konventionellen und der vielbeschworene Koexistenz zwischen der konventionellen und der vielbeschworene Koexistenz zwischen der konventionellen und der ökologischen Landwirtschaft unmöglich. Fundorte von Glyphosat Bayerischer Wald 5 Pestizid-Wirkstoffe Stadt Berlin 18 Pestizid-Wirkstoffe Brocken, Nationalpark Brocken, Nationalpark 12 Pestizid-Wirkstoffe Biologisch bewirt- scha ete Flächen Standort 1002 mit 26 Pestizid-Wirkstoffen Standort 1004 mit 24 Pestizid-Wirkstoffen

Anzahl der gefundenen Pestizide pro Bundesland Insgesamt 163 untersuchte Standorte. Davon 116 neue + 47 Standorte aus der Baumrinden- studie. 31 28 41 28 61 33 59 18 37 51 40 34 46 78 66 sich sich sich in in in verbreiten verbreiten verbreiten Studie mit alarmierenden Ergebnissen Ende September 2020 wurden die Ergebnisse der umfangreichen Ende September 2020 wurden die Ergebnisse der umfangreichen Ende September 2020 wurden die Ergebnisse der umfangreichen Studie veröffentlicht. Fazit: Viele gesundheits- und umwelt- Studie veröffentlicht. Fazit: Viele gesundheits- und umwelt- Studie veröffentlicht. Fazit: Viele gesundheits- und umwelt- schädliche Pestizide schädliche Pestizide schädliche Pestizide erschreckendem erschreckendem erschreckendem Ausmaß über die Luft, sogar bis in Städte und Nationalparks Ausmaß über die Luft, sogar bis in Städte und Nationalparks Ausmaß über die Luft, sogar bis in Städte und Nationalparks hinein. Die Messungen wurden an insgesamt 163 Standorten hinein. Die Messungen wurden an insgesamt 163 Standorten hinein. Die Messungen wurden an insgesamt 163 Standorten hinein. Die Messungen wurden an insgesamt 163 Standorten hinein. Die Messungen wurden an insgesamt 163 Standorten in ganz Deutschland im Zeitraum zwischen 2014 und 2019 in ganz Deutschland im Zeitraum zwischen 2014 und 2019 in ganz Deutschland im Zeitraum zwischen 2014 und 2019 durchgeführt. WissenschaftlerInnen des Instituts TIEM Integrierte durchgeführt. WissenschaftlerInnen des Instituts TIEM Integrierte durchgeführt. WissenschaftlerInnen des Instituts TIEM Integrierte Umweltüberwachung konnten unter anderem das von der Umweltüberwachung konnten unter anderem das von der Umweltüberwachung konnten unter anderem das von der Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ Weltgesundheitsorganisation als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Glyphosat in allen Regionen Deutschlands und weit eingestufte Glyphosat in allen Regionen Deutschlands und weit abseits der Ursprungsäcker nachweisen. An rund drei Viertel abseits der Ursprungsäcker nachweisen. An rund drei Viertel aller untersuchten Standorte wurden jeweils mindestens 5 und aller untersuchten Standorte wurden jeweils mindestens 5 und bis zu 35 Pestizide gefunden. Selbst auf der Spitze des Brockens bis zu 35 Pestizide gefunden. Selbst auf der Spitze des Brockens im Nationalpark Harz waren 12 Pestizide nachweisbar, viele im Nationalpark Harz waren 12 Pestizide nachweisbar, viele Kilometer entfernt von landwirtschaftlichen Nutzﬂ ächen. Noch Kilometer entfernt von landwirtschaftlichen Nutzﬂ ächen. Noch erschreckender ist die Tatsache, dass von den insgesamt 138 erschreckender ist die Tatsache, dass von den insgesamt 138 gefundenen Pestizid-Wirkstoffen 30 Prozent in Deutschland zum gefundenen Pestizid-Wirkstoffen 30 Prozent in Deutschland zum gefundenen Pestizid-Wirkstoffen 30 Prozent in Deutschland zum Untersuchungszeitpunkt nicht oder nicht mehr zugelassen waren. | 25 landen Wir fordern: sofortiges Verbot von fünf Pestiziden Karl Bär, Agrarexperte Umweltinstitut München: „Die Ergebnisse unserer Studie sind schockierend. Glyphosat und andere Ackergifte verteilen sich als wahrer Pestizid-Cocktail bis in die hintersten Winkel Deutschlands. Pestizide in schützenswerten Naturräumen, auf Bio-Äckern und in unserer Atemluft. Wir fordern die Bundesregierung auf, umgehend zu handeln und Mensch und Natur besser zu schützen.“ Eine der dringlichsten Forderungen des Bündnisses: Die Ackergifte, die sich am meisten verbreiten wie Glyphosat, Pendimethalin, Prosulfocarb, Terbutylazin und Metolachlor, müssen sofort verboten werden. Diese fünf Wirkstoffe konnten am häuﬁ gsten und weit entfernt von potentiellen Quellen nachgewiesen werden. Der sogenannte Ferntransport Quellen nachgewiesen werden. Der sogenannte Ferntransport von Pestizid-Wirkstoffen wird bislang im europäischen Pestizid- von Pestizid-Wirkstoffen wird bislang im europäischen Pestizid- von Pestizid-Wirkstoffen wird bislang im europäischen Pestizid- Zulassungsverfahren nicht ausreichend berücksichtigt. „Rund drei Viertel der über ganz Deutschland verteilten Untersuchungsstandorte weisen mindestens 5 und bis zu 35 Pestizide auf.” Rapunzel Geschäftsführer Leonhard Wilhelm unterstreicht: „Mich Rapunzel Geschäftsführer Leonhard Wilhelm unterstreicht: „Mich schockiert sehr, dass Glyphosat und über 130 andere Pestizide schockiert sehr, dass Glyphosat und über 130 andere Pestizide in allen Regionen in Deutschland gefunden wurden. Die Politik in allen Regionen in Deutschland gefunden wurden. Die Politik muss endlich reagieren und den Einsatz von Pestiziden massiv einschränken. Denn wir haben nur diese eine Welt. Sie soll auch für unsere Kinder und Enkel lebenswert bleiben! Ich sehe die gesamte Erde in all ihrer Vielfalt bedroht und alle, die sie noch bewohnen dürfen.“ Übrigens: Dass eine Landwirtschaft ganz ohne chemische Pestizide funktioniert, beweist die ökologische Landwirtschaft und Bio- Branche seit vielen Jahren. e e e e h h h h c c c c a a a a t t t t S S S S h h h h p p p p o o o o t t t t s s s s i i i i r r r r h h h h C C C C : : : : o o o o t t t t o o o o F F F F Seite 24: *„Pﬂ anzenschutzmittel werden immer gezielt auf dem Feld Seite 24: *„Pﬂ anzenschutzmittel werden immer gezielt auf dem Feld eingesetzt. Die heutige Spritztechnik reduziert ein Abdriften der eingesetzt. Die heutige Spritztechnik reduziert ein Abdriften der verwendeten Produkte erheblich. Verbraucher können ohne Bedenken in der verwendeten Produkte erheblich. Verbraucher können ohne Bedenken in der verwendeten Produkte erheblich. Verbraucher können ohne Bedenken in der verwendeten Produkte erheblich. Verbraucher können ohne Bedenken in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen leben oder mit dem Fahrrad Nähe von landwirtschaftlich genutzten Flächen leben oder mit dem Fahrrad am Feldrand vorbeifahren. Die Sicherheit von Anwohnern und Passanten am Feldrand vorbeifahren. Die Sicherheit von Anwohnern und Passanten ist ein expliziter Bestandteil der Bewertung von Pﬂ anzenschutzmitteln bei ist ein expliziter Bestandteil der Bewertung von Pﬂ anzenschutzmitteln bei ist ein expliziter Bestandteil der Bewertung von Pﬂ anzenschutzmitteln bei ist ein expliziter Bestandteil der Bewertung von Pﬂ anzenschutzmitteln bei Karl Bär (Umweltinstitut München) und Dr. Maren Kruse-Plaß (TIEM) mit dem neu entwickelten Passivsammler zur Analysierung der Luft.

26 | natur.studie In Baumrinden sammelt sich das größte Spektrum an Pestiziden an. So wurde gemessen Für die Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ wurden von März bis November 2019 an 116 Standorten verteilt über die gesamte Bun- desrepublik Pestizide in der Luft gemessen. Untersucht wurden im Umkreis von weniger als 100 bis hin zu mehr als 1.000 Metern Entfernung von den potentiellen Quellen – in Städten und auf dem Land, in konventionellen und Bio-Agrarlandschaften sowie in un- terschiedlichen Schutzgebieten. Für diese Messungen wurden verschieden Methoden eingesetzt: Neu entwickelte technische Passivsammler, Filtermatten in Be- und Entlüftungsanlagen sowie Messungen in Bienenstöcken. Viele Privatpersonen haben die Studie unterstützt, indem sie die Pesti- zidsammler nach Anleitung der WissenschaftlerInnen aufstellten und die Proben zur Auswertung ins Labor sendeten. In die Gesamt- studie ﬂ ossen zudem Ergebnisse einer Untersuchung ein, bei der zwischen 2014 und 2019 Baumrinden auf Pestizide geprüft wur- den. Diese unterschiedlichen Messmethoden sorgen für eine um- fangreiche Datenbasis und sichern die Ergebnisse wissenschaftlich fundiert ab. „Das von der Weltgesundheits- organisation als 'wahrscheinlich krebserregend' eingestufte Totalherbizid Glyphosat ﬁ ndet sich überall in Deutschland – auch abseits von konventionellen Äckern.” Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtscha : Das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft ist ein Zusammenschluss von namhaften Bio-Unternehmen wie Rapunzel Naturkost, von denen viele zu den Pionieren des ökologischen Landbaus zählen, sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen. Die AkteurInnen wollen basierend auf wissen- schaftlichen Erkenntnissen und im Dialog dazu beitragen, die Lebensgrundlagen der kommenden Generationen zu erhalten und sie dort, wo sie bereits beschädigt sind, wieder aufzubauen. Mehr unter www.enkeltauglich.bio Umweltinstitut München: Das Umweltinstitut München ist eine Umweltorganisation, die sich seit ihrer Gründung 1986 mit Radioaktivität und Atom- kraft befasst. Inzwischen engagiert sich das Umweltinstitut auch zu Fragestellungen der Klimakrise und Agrarwende hin zu einer zu 100 Prozent ökologischen Landwirtschaft. Durch eige- ne Messungen, Studien sowie Kampagnen und Protestaktionen informiert das Institut über die Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft und des derzeitigen Energiesystems und zeigt Lösungswege für eine nachhaltige Wirtschaftsweise auf. Mehr unter www.umweltinstitut.org

| 27 | 27 Studie: Pestizid-Belastung der Lu Zur Ermittlung der Pestizidbelastung in unserer Luft wurde eine Studie durchgeführt. Mit Hilfe von technischen Sammlern, Bienenbrot, Filtern aus Be- und Entlüftungsanlagen sowie Rindenmonitoring wurde das Vorkommen von Pestizid-Wirkstoffen – insbesondere Glyphosat – und ihren Abbauprodukten untersucht. Die wichtigsten Fakten › 138 Pestizid-Wirkstoffe und Abbauprodukte wurden in der Luft nachgewiesen. › Rund drei Viertel (73 %) der über ganz Deutschland verteilten Untersuchungsstandorte weisen mindestens 5 und bis zu 35 Pestizide auf. › 30 Prozent aller gefundenen Pestizide sind nicht (mehr) zugelassen. › Die Ergebnisse belegen, dass vielfach eingesetzte Pestizide in der Luft weit verbreitet sind. › Glyphosat wurde an allen Standorten gefunden. › Bisher wurde der Ferntransport von Pestiziden in den Zulassungsverfahren vernachlässigt. › Bis zu 35.000 Tonnen Pestizid-Wirkstoffe werden jährlich in Deutschland verkauft. › Die Industrie suggeriert seit Jahrzehnten den falschen Eindruck, dass Pestizide auf dem Acker bleiben, wo sie ausgebracht werden. Emission – Abgabe an die Umgebungslu Abdrift & Ferntransport: So kommen Pestizide in jeden Winkel Deutschlands. Transport Ferntransport Pestizide Abdri Und das können Sie tun: › Informieren Sie sich: Unter www.ackergifte-nein-danke.de ﬁ nden › Aktionsprodukte kaufen: Im Oktober ﬁ nden Sie gesondert Sie die wichtigsten Fakten zu diesem brisanten Thema sowie Details zur Studie. gekennzeichnete Produkte bei teilnehmenden Bio-Fachhändlern. Mit dem Kauf dieser Produkte unterstützen Sie die Initiative. › Starten Sie den Dialog mit der Politik: Über www.ackergifte- nein-danke.de können Sie Ihre persönlichen Fragen an das Agrar- & Umweltministerium Ihres Bundeslandes stellen. Nach Ende der Aktion fordert das Bündnis Antworten auf Ihre Fragen ein. › Petition unterstützen: Europaweit können Sie sich gegen den Pestizideinsatz einsetzen mit der Europäischen Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten!“ (EBI). Mehr unter www.savebeesandfarmers.eu/deu

28 | natur.info z ShAe üR dE mülL Upcycling-Ideen für Rapunzel Verpackungen Verpackungen schützen wertvollen Inhalt und sind daher häuﬁ g unvermeidbar. Aber sie müssen nicht zu Müll werden. Denn aus einem Samba-Glas kann ein schöner Garten, aus der Tomatendose ein praktischer Blumentopf entstehen. lautet Upcycling: scheinbarer Das Stichwort Abfall wird so umgestaltet, dass er nach seinem eigentlichen Zweck einen Mehrwert erhält. TEXT: CAROLIN KREUZER Dazu sind meist weder besonderes handwerk- liches Geschick, Arbeitsaufwand oder Material notwendig. Und ganz nebenbei schonen Sie mit Ihrem Selbstgemachten Umwelt und Geldbeutel. Wir bei Rapunzel haben schon mal gebastelt – lassen Sie sich inspirieren. Viel Spaß beim Nachmachen. Immer- Garten Sie möchten sich den Garten ins Haus holen Sie möchten sich den Garten ins Haus holen oder besitzen keinen grünen Daumen? Dann oder besitzen keinen grünen Daumen? Dann ist ein Mini-Ökosystem in einem großen Glas ist ein Mini-Ökosystem in einem großen Glas genau das Richtige für Sie. Dort lebt Ihr Gar- genau das Richtige für Sie. Dort lebt Ihr Gar- ten im Grunde völlig autonom – ohne Gießen, ten im Grunde völlig autonom – ohne Gießen, Düngen oder weitere Pﬂ ege. sO gEt´s: Kieselsteine auf den Boden des Glases legen und mit Pﬂ anzerde etwa halbvoll auffüllen. Mit Moos, Pﬂ anzen (z. B. Sukkulenten), einem leerem Schneckenhaus oder kleinen Stück Holz eine Landschaft gestalten. Etwas bewäs- sern, das Glas fest zuschrauben und verschlos- sen halten.

| 29 Hängender Pﬂ anzentopf zu schade für die Tonne Konservendosen sind prädestiniert zur Aufbewah- rung. Aber auch Pﬂ anzen machen sich super darin – vor allem wenn die Dose, also der Blumentopf, schön gestaltet ist. Bemalen Sie die Dose oder schön gestaltet ist. Bemalen Sie die Dose oder bekleben Sie das Blech mit Treibholz oder einer bekleben Sie das Blech mit Treibholz oder einer Naturkordel. Besonders schnell ist sie mit einer Naturkordel. Besonders schnell ist sie mit einer bedruckten Klebefolie umwickelt (Washi Tape). sO gEt´s: Am Rand der Dose zwei gegenüberliegende kleine Am Rand der Dose zwei gegenüberliegende kleine Löcher mit einem Akkuschrauber bohren. Die Dose Löcher mit einem Akkuschrauber bohren. Die Dose nach eigenem Wunsch verzieren und dabei darauf nach eigenem Wunsch verzieren und dabei darauf achten, dass die Löcher freibleiben. Eine Kordel achten, dass die Löcher freibleiben. Eine Kordel durch die Löcher fädeln und zu einer Schlaufe kno- durch die Löcher fädeln und zu einer Schlaufe kno- ten. Die Dose mit Erde befüllen und bepﬂ anzen. ten. Die Dose mit Erde befüllen und bepﬂ anzen. UPyCiN-gwInSiE Haben Sie eine Idee für ein Kunstwerk aus einer Rapunzel Verpackung? Dann basteln Sie los und schicken Sie uns ein Bild Ihrer Upcycling-Idee. Mit etwas Glück gewinnen Sie eines von fünf Neuproduktpaketen von Rapunzel im Wert von rund 25 Euro. Die besten Bilder veröffentlichen wir unter www.rapunzel.de/verpackungen So können Sie beim Gewinnspiel mitmachen: › online: www.rapunzel.de/gewinnspiel › per E-Mail: Schicken Sie ein Foto mit kurzer Beschreibung sowie Ihrem Namen & Adresse an naturpost@rapunzel.de › per Post: Schicken Sie ein Foto mit kurzer Beschreibung sowie mit Ihrem Namen und Adresse an: Rapunzel Naturkost GmbH, Upcycling-Gewinnspiel, Rapunzelstraße 1, D-87764 Legau Teilnahmeschluss für das Gewinnspiel: 31. Dezember 2020 Veranstalter des Rapunzel „Upcycling-Gewinnspiels“ ist die Rapunzel Naturkost GmbH (nachfolgend „Rapunzel“), Rapunzelstraße 1, 87764 Legau. Mit der Teilnahme an dem Gewinnspiel erkennt der Veranstalter des Rapunzel „Upcycling-Gewinnspiels“ ist die Rapunzel Naturkost GmbH (nachfolgend „Rapunzel“), Rapunzelstraße 1, 87764 Legau. Mit der Teilnahme an dem Gewinnspiel erkennt der Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen an. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen, d.h. Personen, die zum Zeitpunkt der Teilnahme das 18. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen an. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen, d.h. Personen, die zum Zeitpunkt der Teilnahme das 18. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen an. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen, d.h. Personen, die zum Zeitpunkt der Teilnahme das 18. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in Teilnehmer diese Teilnahmebedingungen an. Teilnahmeberechtigt sind nur volljährige Personen, d.h. Personen, die zum Zeitpunkt der Teilnahme das 18. Lebensjahr vollendet und ihren Wohnsitz in Deutschland oder Österreich haben. Mitarbeiter von Rapunzel und deren direkte Familienangehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Von der Teilnahme ebenfalls ausgeschlossen sind Nutzer so Deutschland oder Österreich haben. Mitarbeiter von Rapunzel und deren direkte Familienangehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Von der Teilnahme ebenfalls ausgeschlossen sind Nutzer so Deutschland oder Österreich haben. Mitarbeiter von Rapunzel und deren direkte Familienangehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Von der Teilnahme ebenfalls ausgeschlossen sind Nutzer so Deutschland oder Österreich haben. Mitarbeiter von Rapunzel und deren direkte Familienangehörige sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Von der Teilnahme ebenfalls ausgeschlossen sind Nutzer so genannter Gewinnspiel-Eintrag-Services. Insbesondere Teilnehmer automatisch eingetragener E-Mail-Adressen werden unverzüglich nach Kenntniserlangung von Rapunzel von dem Gewinnspiel ausge- genannter Gewinnspiel-Eintrag-Services. Insbesondere Teilnehmer automatisch eingetragener E-Mail-Adressen werden unverzüglich nach Kenntniserlangung von Rapunzel von dem Gewinnspiel ausge- schlossen. Die vollständigen Teilnahmebedingungen und Hinweise zum Datenschutz ﬁ nden Sie unter www.rapunzel.de/gewinnspiel. Die Teilnahme kann über den Postweg oder online über das Formular schlossen. Die vollständigen Teilnahmebedingungen und Hinweise zum Datenschutz ﬁ nden Sie unter www.rapunzel.de/gewinnspiel. Die Teilnahme kann über den Postweg oder online über das Formular auf www.rapunzel.de/gewinnspiel erfolgen.

30 | natur.partner Sommer- märchen auf dem Bickbeernhof Es ist Ende Juli. Ein milder Dienstagmorgen wird durch den Sonnenaufgang einge- läutet. Um das ohnehin schon sommer - romanverdächtige Szenario zu komple t- tieren, begrüßt uns Vogelgezwitscher auf un serem Partnerbetrieb Bickbeernhof von Sylke Herse. Der Hof von Sylke in der Samt - gemeinde Mittelweser bei Nienburg ist umrandet von zahlreichen halbhohen Erlen- hainen. In deren Mitte beﬁ ndet sich neben einigen typisch niedersächsischen Häusern auch das wunderschöne Bickbeerencafé. Bereits in diesen frühen Morgenstunden überrascht uns ein eifriges Treiben auf dem gesamten Bioland-Hof. Wie schon so oft fahren wir gemeinsam mit den vielen helfenden Händen auf das erste von sieben Feldern. Denn auf den 23 Hektar Anbauﬂ äche sind viele Bio- Heidelbeeren für unseren Aufstrich FruchtGarten zu pﬂ ücken. Schon auf dem Weg durch kleine, abgelegene Waldwege überwältigt uns eine Fülle an Eindrücken der unangetasteten Natur. Sylke Herse (Inhaberin des Bickbeernhofs) mit Zwergenwiese-Einkaufs- leiterin Marjorie Hoffmann, umgeben von Heidelbeersträuchern.

Neben dem Raureif des aus dem moorigen Boden aufsteigenden Nebels wirken die vielen Heidelbeeren wie gemalt. Mit einem Korb ausgestattet begeben wir uns nun in die ersten Buschreihen zur Ernte der Heidelbeeren für unseren FruchtGarten. „Das Pﬂ ücken ist gar nicht so einfach. Man muss behutsam die richtige Reife ertasten und die Beere sanft vom Strauch streifen“, erfahren wir von einem Mitarbeiter des Bickbeernhofes. Nur so bliebe diese ohne Schäden und safte nicht aus. Denn Qualität hat höchste Priorität für unserem Partnerbetrieb und seine ﬂ eißigen Helfer. Noch schwieriger ist es für das Zwergenwiese Team, die leckeren Heidelbeeren in den Korb zu bekommen, ohne diese zuvor zu vernaschen. So sieht man das ganze Team um Zwergenwiese Einkaufsleiterin Marjorie Hoffmann schon nach kurzer Zeit mit einem recht blauen Lächeln vor den Sträuchern stehen. Gleich nach dem Pﬂ ücken werden die Früchte in einer Kühlkammer bei 0 °C gelagert, denn erst heute Abend kommt der Kühl-LKW und holt die Früchte für die Weiterverarbeitung bei der Zwergenwiese ab. Das Erntejahr 2020 ist für die Geschmacksqualität der Bio-Heidel- beeren ein ganz besonderes. Die Beerenverteilung an den Büschen fällt optimal aus, wodurch eine hervorragende Geschmacksentfal- tung in der Beere möglich ist. | 31 H off m ann rj o rie M a Eine, die bestens darüber Bescheid weiß, wie die perfekte Heidel- beere aussieht, ist Sylke, die in zweiter Generation den Bickbeernhof in Landesbergen betreibt. Sie hat den Heidelbeerbetrieb von ihren Eltern übernommen und aus Über- Eltern übernommen und aus Über- zeugung auf Bioland umgestellt. Mit zeugung auf Bioland umgestellt. Mit ganzem Eifer und voller Hingebung für ganzem Eifer und voller Hingebung für diese kleinen blauen Früchtchen ist diese kleinen blauen Früchtchen ist sie mit der gesamten Mannschaft des sie mit der gesamten Mannschaft des Betriebs einzigartig in ihrem Tun. Das Betriebs einzigartig in ihrem Tun. Das macht sie zu einer unentbehrlichen macht sie zu einer unentbehrlichen Fachfrau für die hohe Qualität unserer Fachfrau für die hohe Qualität unserer Zwergenwiese Bio-Heidelbeeren. FruchtGarten Heidelbeere schmeckt FruchtGarten Heidelbeere schmeckt sowohl pur auf Brot, mit Käse, im sowohl pur auf Brot, mit Käse, im Joghurt als auch zum Backen oder für Desserts. Kokos-Heidelbeer-Traum 3xx 15 Min 10 min Zubereitung: Für den Kokos-Crunch alle Zutaten gut vermengen und auf ein mit Backpapier belegtes Backblech zerbröseln. Bei 180 °C ca. 10 Minuten backen, bis der Crunch goldgelb und knusprig ist. Für die Creme alle Zutaten verrühren. FruchtGarten Heidelbeere, Kokosbrösel und Creme abwechselnd in ein Glas schichten und mit frischen Heidelbeeren garnieren. Zutaten: Kokos-Crunch: 100 g Zucker 100 g Mehl 100 g Butter (alternativ Alsan) 100 g Kokosraspeln (oder pﬂ anzliche Alternative) Creme: 200 g Joghurt 150 g aufgeschlagene Sahne (oder wenn es leichter sein soll: Quark) 80 g Agavendicksaft Abrieb einer ½ Bio-Limette 1 Schale frische Heidelbeeren 1 Glas FruchtGarten Heidelbeere

32 | natur.info Fairer Handel in Zeiten von Corona HAND IN HAND stärkt Partner auch in der globalen Krise Wie wir alle sind auch die Rapunzel Lieferanten mehr oder weniger stark von der weltweiten Corona-Krise betroffen. Was bedeutet das für die HAND IN HAND-Partner? Wie geht es den Fairhandels-Bauern und -Arbeiterinnen und ihren Familien in diesem besonderen Jahr? Dattel-Lieferant CCF aus Tunesien CCF beliefert Rapunzel seit vielen Jahren mit fair gehandelten Bio-Datteln. Die Auswirkungen der Corona-Krise hatten auch den Alltag von CCF und seiner Mitarbeitenden erschwert. Rapunzel unterstützte den HAND IN HAND-Partner unbürokratisch mit einer Lieferung von Schutzmasken und Gesichtsschilden. Trotz ver- kleinerter Belegschaft konnte CCF die Lieferfähigkeit auch während der schwierigsten Phase bestmöglich aufrechterhalten. Für HAND IN HAND-Lieferanten ist es in solchen Zeiten gut zu wissen, dass Rapunzel auch über Engpässe hinweg zu ihnen steht. Achal, Cashew-Lieferant aus Indien Manche Rapunzel Lieferanten haben angefragt, ob sie die HAND IN HAND-Fair-Trade-Prämien ausnahmsweise für Coro- na-Schutzmaßnahmen oder Nothilfeprogramme ver- wenden können. Rapunzel hat selbstverständlich zugestimmt. Achal aus Indien teilte neben Schutz- kleidung und Masken damit auch Lebensmittel- pakete an die Bauernfamilien aus. Denn unter den Bedingungen eines harten Lockdowns war die Grund- versorgung vieler Familien gefährdet. Außerdem ﬁ el hier die Cashew-Ernte genau mit dem ersten Höhe- punkt des Corona-Lockdowns im März zusammen. Bauern fuhren ihre Ernte zwar ein – aber was dann, wo doch die Märkte still stan- den? Da erlaubte die Regierung Warenverkehr nur unter strengen Auﬂ agen. Achal reagierte sofort und schickte unter erheblichen Mühen Transporter von Dorf zu Dorf, ja Tür zu Tür. So konnten die Cashews vor dem Verderb gesichert und die Bauern ausbezahlt werden. Achal produzierte und verteilte Gesichtsmasken mit dem Logo des HAND IN HAND-Programms. Serendipalm, Palmöllieferant aus Ghana Auch über den HAND IN HAND-Fonds konnten zusätzliche Maß- nahmen ﬁ nanziert werden. Der Fonds – von Rapunzel und der Deut- schen Umwelthilfe e. V. gemeinsam verwaltet – fördert soziale und ökologische Projekte in Ländern des globalen Südens (sogenannten Entwicklungsländern). Serendipalm, Lieferant von bio-fairem Pal- möl, setzte mit einem Zuschuss von 5.000 € aus dem Fonds hygie- nische und medizinische Maßnahmen um. Diese kommen nicht nur den eigenen Arbeiterinnen und Bauern zugute, sondern der ganzen Gemeinde Asuom, in der Serendipalm heimisch ist. Gut geschützt kann es bei Dattel-Lieferant CCF weitergehen. Die letzten Monate haben gezeigt: Auch in Zeiten der Krise trägt die Partnerschaft zwischen den HAND IN HAND-Lieferanten und Rapunzel. Der faire Handel beweist viele positive Auswirkungen in schwierigen Zeiten, wie wir sie derzeit durch Corona erleben. Ein entscheidender Punkt ist dabei die langfristige Zusammenarbeit: Sie gibt den Lieferanten auch auf Basis von längerfristig geschlos- senen Verträgen und Jahreskontrakten Sicherheit. Eine Nichtliefer- fähigkeit aufgrund von Corona führt nicht zu einem Wechsel des Lieferpartners. (HE) i Weitere Informationen zum Rapunzel HAND IN HAND- Programm, dessen Partner und weitere Anbauprojekte sowie den HAND IN HAND-Fonds unter: www.rapunzel.de/projekte

Hanf-Dressing für Salate 250 ml 10 Min 20 min natur.rezepte | 33 80 g Rapunzel Hanfsamen geschält 1 EL Rapunzel Kokosblüten- Zutaten: 140 ml Wasser 1 ½ EL Rapunzel Olivenöl, ¼ TL Rapunzel Salz, Pfeffer oder Dattelsirup 2 gehackte Knoblauchzehen z. B. Kreta P.G.I., nativ extra 3 EL Zitronensaft frisch gepresst Zubereitung: Alle Zutaten pürieren, bis das Dressing cremig wird. Das fertige Dressing in einen verschließbaren Behälter gießen und im Kühlschrank aufbewahren oder gleich direkt über den frischen Salat träufeln. Wunderbar cremig Rezept von Seraphine Wilhelm 4xx 25 Min Ein optisches Highlight Rezept von Justina Wilhelm Cous-Cous-Salat mit Bohnen 1 Granatapfel Zutaten: 250 g Rapunzel Cous-Cous 300 ml Wasser 100 g Rapunzel Mandelblättchen 1 Dose Rapunzel bunte Riesenbohnen ½ Bund Frühlingszwiebeln, in Streifen ½ Bund Minze od. Petersilie, geschnitten 300 g Feta, in Würfeln Kreuzkümmel 4 EL Rapunzel Olivenöl fruchtig, 2 EL Rapunzel OXYGUARD® nativ extra Für das Dressing: ½ TL Rapunzel Salz Omega 3-6-9 Öl 2 EL Rapunzel Condimento Bianco Saft von 1 Zitrone Pfeffer zum Abschmecken Zubereitung: Cous-Cous mit 300 ml Wasser heißem Wasser übergießen und 5 Minuten quellen und etwas ab- kühlen lassen. Granatapfel vierteln und Kerne mit einem Löffel herauskratzen. Um Saftspritzer zu vermeiden, geht das am besten unter Wasser. Die Mandelblättchen in der Pfanne kurz rösten, anschließende beiseite stellen und abkühlen lassen. Die Bohnen aus der Dose nehmen, in einem Sieb kurz abspülen und mit etwas Öl und Kreuzkümmel in der Pfanne kurz anbraten. in der Pfanne kurz anbraten. Alle Zutaten in einer großen Alle Zutaten in einer großen Schüssel gut mischen, mit Salz Schüssel gut mischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Das Dressing kurz vor dem Servieren Dressing kurz vor dem Servieren unter den Salat heben.

34 | natur.rezepte Hanf-Lupinen-Pﬂ anzerl* 1 Zwiebel, fein gehackt 2 EL Rapunzel Rapsöl nativ Zutaten: 200 g Champignons, fein gehackt 100 g Rapunzel Hanfsamen geschält 100 g Rapunzel Lupinenschrot 250 ml Rapunzel Klare Suppe Rapunzel Salz, Pfeffer, Paprika 1 Ei Paniermehl 3 EL Rapunzel Brat- und Backöl zum Ausbacken Zubereitung: Champignons und Zwiebel in Öl anschwitzen, bis die Zwiebeln leicht braun sind. Hanfsamen und Lupinenschrot für 5 Minuten mitbraten. Die klare Suppe aufgießen, mit den Gewürzen abschmecken und anschließend ca. 10 Minuten köcheln lassen. Die erkaltete Masse in eine Schüssel geben, das Ei unterrühren und den Teig, wenn nötig, mit Panier- mehl andicken. Mit nassen Hände circa 5 cm große Kugeln formen und diese dann vorsichtig platt drü- cken. Die Hanf-Lupinen-Pﬂ anzerl in Paniermehl wenden und in Öl goldbraun ausbacken. Anschlie- ßend das überschüssige Fett auf einem Küchenkrepp abtupfen. 6–8 Stk. 45 Min Hochwertige Proteine *bayerisch für Frikadelle, Bulette oder Küchle Tarte mit Birnen-Apfel-Kraut 1 Tarte 15 Min 40 min 30 min 1 TL Rapunzel Vanillezucker Bourbon mit Cristallino Zutaten: Für den Mürbteig: 200 g Mehl ½ TL Rapunzel Salz 100 g Butter, weich 1 Eigelb 40 ml Wasser 2 Eier 1 Eigelb Für die Füllung: 250 g Rapunzel Birnen-Apfel-Kraut 100 ml Schlagsahne Zubereitung: Mehl, Zucker und Salz in einer großen Schüssel vermischen und Butter in Stücken hinzugeben. Dann mit Wasser und Eigelb zu einem homogenen Teig verkneten und für mind. eine halbe Std. im lassen. Anschließend den Kühlschrank Teig ausrollen, in eine Tarteform geben und mit einer Gabel kleine Löcher in den Boden stechen. Den Boden für ca. 15–20 Minuten im auf 200 °C vorgeheizten Backofen vorbacken. ruhen Für die Füllung Eier, Eigelb, Birnen-Apfel-Kraut und Sahne mit einem Schneebesen glatt rühren. Die Füllung auf den Boden geben und für ca. 20–25 Minuten weiter backen. Die Tarte auf einem Kuchen gitter auskühlen lassen. Herrlich einfach Rezept von Ellen Panescu

Liebe Leserinnen, liebe Leser, vielen Dank für Ihre zahlreichen Rückmel- dungen. Ganz besonders gefreut haben wir uns auch über die vielen fantasievollen und liebevoll gestalteten Karten für unser Ge- winnspiel. Eine wahre Flut kam da auf uns zu. Aber leider können nicht alle gewinnen. Unser Geschäftsführer Leonhard Wilhelm hat Glücksfee gespielt und die glücklichen Ge- winnerinnen und Gewinner gezogen. Diese wurden bereits schrift- lich benachrichtigt. Sie waren nicht mit dabei? Versuchen Sie Ihr Glück nochmal. In dieser Ausgabe können Sie mit Ihren Upcycling-Ideen ein leckeres Rapunzel Päckchen gewinnen. Herzliche Grüße aus dem Allgäu Eva Kiene für das Redaktionsteam PS: Die natur.post zum Online-Blättern: www.rapunzel.de/naturpost Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2021 in Ihrem Bio-Laden und Reformhaus natur.sicht | 35 Grenzen Reiner d.O. (der Optimist) hat vor kurzem die natur.post entdeckt – und uns ganz poetisch mit einer Auswahl seiner Gedichte rund um Natur- und Umweltschutz geantwortet. Gerne teilen wir einen seiner Texte mit Ihnen. Leserbriefe Sie Fragen & wir antworten – Beate P. – Leider muss ich als Veganerin eine wichtige Anmerkung zum Pesto-Bericht machen. Auf Seite 13 sieht man, wie Michaela den Parmesan schneidet. Gleich rechts unten sieht man ein Glas Pesto Verde mit der Aufschrift „vegan“ auf dem Etikett. Wie passt das zusammen. Vielen Dank für das aufmerksame Lesen. Und ja: Da ist uns wirklich ein Lapsus passiert, dafür bitten wir um Entschuldigung. Ursprünglich hatten wir an dieser Stelle unser Pesto Ligure mit Parmesan abgebil- det. Und dann ist in letzter Minute eines unserer veganen Pestos an diese Stelle gerückt. Dieser Fehler ist unserem Lektorat leider durch- gerutscht. Wir hoffen, dass Ihnen trotzdem der Artikel über unsere Pesto-Macher gefallen hat. – Eckard J. – Mit großer Freude warte ich immer auf eine neue natur.post- Ausgabe. Jedes Mal bin ich etwas enttäuscht, dass sie fast nur Berichte und Adressen aus dem Süden Deutschlands haben. Wir leben nahe bei Lüneburg und unsere Region ﬁ ndet fast nicht statt. Es wäre schön, wenn über Bio im Norden auch berichtet würde. Wir können Ihre Enttäuschung verstehen. In unseren Beiträgen berichten wir oftmals über unsere Lieferanten – weltweit oder aus unserer Region. Denn uns liegt am Herzen, dass wir regional verfüg- bare Rohstoffe auch von so nah wie möglich beziehen. Aber wir haben einen Tipp für Sie: Unser Schwesterunternehmen Zwergenwiese ist ein „Nordlicht“ und berichtet ab Seite 30 immer über ihre Produkte und Anbaupartner. Und diese sind sehr häuﬁ g im Norden zu ﬁ nden, wie in dieser Ausgabe der Bickbeernhof in Nienburg an der Weser. www.rapunzel.de rapunzel.naturkost rapunzel_naturkost NaturkostRapunzel Impressum Die natur.post erscheint 3 × jährlich. Herausgeber: Rapunzel Naturkost GmbH · Rapunzelstraße 1 87764 Legau · Telefon: +49 8330 529-0 naturpost@rapunzel.de · www.rapunzel.de Für den Inhalt verantwortlich: Rapunzel Naturkost GmbH, Legau Alle Rechte und Druckfehler vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Herausgebers. Redaktionsleitung: Eva Kiene An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: Holger Epp (HE), Eva Kiene (EK), Carolin Kreuzer (CK), Miriam Lenz (ML), Christina Miehling Gastbeitrag von Bianca Spenner (Zwergenwiese) Gestaltung: VIERPUNKT GmbH, Legau · www.vierpunkt.de Tobias Haberstock, Julian Wienand Fotos: wenn nicht anders angegeben © Rapunzel Naturkost. © Seite 5 oben: Annika Hertel / Life-Giving Forest e. V., Seite 32 rechts: CCF. © Shutterstock.de: Seite 6 – 8 Hanfblatt: CNuisin, Seite 9 Hanfblätter: Kelvin Wong, Seite 11 Holztisch: S_Photo, Seite 7 – 11 Hintergrund Hanfsack: Danny Fung, Seite 15 Spaghetti: indigolotos, Seite 18 – 19 Hintergrund: iMoved Studio, Seite 28 – 29 Hintergrund: arigato, Bindfaden: timquo. Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Kassel. Die natur.post wird auf 100 % umweltfreundlichem Recy cling - papier gedruckt, das mit dem Blauen Engel ausgezeichnet ist. 6 0 0 - O K Ö - E D