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Information der Rapunzel Naturkost GmbH
zum Filmbeitrag „Die Bio-Illusion“


[Legau, Juni 2014]

Liebe Bio-Interessierte,

wir begrüßen es sehr, wenn sich die Medien für die Hintergründe der Entwicklungen im Biobereich und vor allem in der Bio-Landwirtschaft bemühen. Tatsächlich wirft die rasante Umsatzentwicklung in einigen Bio-Sortimentsbereichen und Absatzwegen wie z. B. im Supermarkt oder Discounter Fragen nach der korrekten Bio-Qualität und Herkunft auf.

Unsere Arbeit ist seit Beginn mit einem hohem Aufwand für Anbauprojekte, Qualitätsarbeit und Kontrolle sowie für faire und auskömmliche Arbeits- und Gehaltsbedingungen in der Landwirtschaft, bei Vorlieferanten und dem Handel verbunden. Dennoch ist auch uns bei Rapunzel im Sinne eines fairen Wettbewerbs sehr an der Einhaltung vergleichbarer Standards gelegen, natürlich auch zum Schutz einer nachhaltigen Bio-Landwirtschaft.

In dem Filmbeitrag „Die Bio-Illusion“ am 3. Juni 2014 auf Arte wurde in einer Aussage von Theo Häni, Bio-Landwirt und Verwalter eines landwirtschaftlichen Anlagefonds, erwähnt, dass sein ehemaliger Arbeitgeber ASI (Agricultural Services and Investment) auch bei Rapunzel investiert hatte.

Diese Aussage entspricht den Tatsachen. 1989 bis 2011 firmierte Rapunzel als Aktiengesellschaft. Von 1995 -2007 war ASI Minderheitsaktionär und Theo Häni aufgrund der Ausrichtung von ASI – Schwerpunkt der Investments in Bio-Landwirtschaft – und seiner Expertise einige Jahre Mitglied des Aufsichtsrates bei Rapunzel. In dieser Zeit behielt Joseph Wilhelm immer die Aktienmehrheit, um Fremdeinflüsse auf die Ausrichtung der Firma und unserer Biovision zu verhindern.

Diese Rechtsform wurde ursprünglich gewählt, um Mitarbeitende, Kunden und Lieferanten als Kapitalgeber besser in die Firma einzubinden. Im Zuge der Euroumstellung und der damit verbunden Umstellung der Aktien auf Girosammelverwahrung wurde es möglich, dass sich auch Anleger in den Aktionärskreis einkaufen konnten, die uns als Bio-Hersteller nicht aus ideellen Gründen, sondern nur unter Anlagegesichtspunkten sahen.

Um auch künftig jegliche unerwünschte fremde Einflussnahme auf die nachhaltige und organische Firmenentwicklung bei Rapunzel zu vermeiden, konnte der Gründer und Hauptaktionär Joseph Wilhelm im Zeitraum von 2007 bis zur Rückumwandlung in eine GmbH im Jahre 2011 alle im freien Verkehr befindlichen Aktien zurückkaufen – auch die von ASI. Seitdem befinden sich alle Geschäftsanteile wieder zu 100% in der Hand von Joseph Wilhelm.

Die im Film von Herrn Häni gemachte Aussage: „dass das damalige Investment seitens ASI in Rapunzel sowohl in der ideellen Ausrichtung stimmig und gleichzeitig kommerziell ertragreich war“, kann im Nachhinein als korrekt bezeichnet werden. Im Sinne einer für alle Beteiligten fairen und nachhaltigen Firmenpolitik war es für Rapunzel immer wichtig, seinen sozialen und wirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Dazu gehören in erster Linie die Mitarbeitenden und die Sicherheit ihrer Arbeitsplätze sowie faire und auskömmliche Preise für die Bauern und Vorlieferanten. Ebenso gehört dazu die Einhaltung von vereinbarten Tilgungen und Zinsleistungen gegenüber Banken und privaten Geldgebern. Aus diesem Grund wird bei Rapunzel neben allen sozialen und umweltrelevanten Zielsetzungen schon immer Wert auf ein ausreichendes Betriebsergebnis gelegt, um diesen Verpflichtungen nachkommen zu können.

Zur Vermeidung von Missverständnissen sei aber darauf hingewiesen, dass Rapunzel zu keinem Zeitpunkt Investor bei ASI war. Gemäß der Firmenphilosophie arbeitet Rapunzel partnerschaftlich auf Augenhöhe mit Kooperativen oder Bauern zusammen.

Achtsames Hinhören und ein eigenes klares Urteilsvermögen sind wichtig, um die „Spreu vom Weizen“ zu trennen. Dass Schadstoffe und Rückstände in der Bio-Landwirtschaft nicht von dieser selbst in Umlauf gebracht werden, sondern fast ausschließlich von konventioneller Landwirtschaft – die auch heute noch weltweit 99 % der Landwirtschaft ausmacht – geht bedauerlicherweise aus dem Filmbeitrag kaum hervor. So ist auch die Äußerung, dass das eigentliche Ziel ja 100 % Bio-Landwirtschaft sei, nicht als wirtschaftlicher Größenwahn zu werten. Vielmehr entspringt diese Aussage dem Wunsch nach einem Paradigmenwechsel.

Mit naturköstlichen Grüßen

Rapunzel Gründer und Gesellschafter Joseph Wilhelm

 

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