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Bio & Fair

Gute Gründe für eine gentechnikfreie Landwirtschaft


Bio ohne Gentechnik

Bio ist gentechnikfrei – immer. Warum ist das so? Weil Bio-Bauern und Bio-Züchter den Eigenwert aller lebenden Organismen respektieren möchten. So ist es im Ökolandbau verboten, mit gentechnischen Verfahren die Integrität der Zelle als kleinste Einheit zu verletzen.* Im Ökolandbau denkt man in Kreisläufen und biologischen Zusammenhängen und nicht nur an einzelne Eigenschaften einer Pflanze oder eines Tieres.

Außerdem lehnt der Ökolandbau Patente auf Leben ab. Stattdessen möchte er freien Zugang und ein partnerschaftliches Miteinander von allen an der Entstehungskette von Lebensmittel Beteiligten fördern. Nur ein freier Zugang zu Sorten und Rassen kann ihre Vielfalt für nachfolgende Generationen sichern. Patente in der Hand einzelner Konzerne ist damit nicht vereinbar.
Übrigens: Unsere Kulturpflanzen und ihre Vielfalt sind in den Händen von Gärtnerinnen und Gärtnern, Bäuerinnen und Bauern entstanden. Die Basis der Sortenvielfalt waren und sind samenfeste Sorten – also Sorten, die wiederum fruchtbare Nachkommen hervorbringen können. Das änderte sich erst im 20 Jahrhundert mit der modernen und privatisierten Züchtung.
Damit das auch so bleibt, engagieren wir aktiv für Essen ohne Gentechnik. Und wir haben gute Gründe dafür, warum unsere Welt gentechnikfrei bleiben muss. Schauen Sie sich hierzu gerne das Video von IFOAM an. 

*Der Welt Dachverband des Ökolandbaus IFOAM hat dies 2017 nochmals bekräftigt für alte und neue Gentechnik-Verfahren. IFOAM Organics

Gute Gründe für eine gentechnikfreie Landwirtschaft


1. Wertschätzung der Natur statt Laborzucht


Pflanzen sind Lebewesen mit einem Eigenwert. Der Bio-Landbau respektiert diesen, indem er Eingriffe auf Zellebene, wie sie in der Gentechnik erforderlich sind, nicht erlaubt. Denn die Gentechnik reduziert Lebewesen weitgehend auf ihre DNA, deren Bestandteile beliebig neu kombiniert werden, um bestimmte Eigenschaften zu erzeugen. Dieses Baukastendenken wird komplexen Lebensprozessen nicht gerecht.

2. Chancengleichheit statt Abhängigkeiten


Gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere werden patentiert. Mit Hilfe der Patente können große Konzerne ihre Marktmacht weiter ausbauen. Kleinere Unternehmen, auch solche, die passende Sorten für die Bio-Landwirtschaft entwickeln, haben es immer schwerer, an Züchtungsmaterial zu kommen. Dabei brauchen wir in Zukunft mehr Züchtung, die sich angesichts der Klimakrise um die Erhaltung und Weiterentwicklung der Vielfalt kümmert.

3. Umweltschutz statt Umweltschäden


Die Saatgut-Industrie verspricht, dass Gentechnikpflanzen landwirtschaftliche Probleme wie z. B. Schädlings- oder Krankheitsbefall lösen. Die meisten gentechnisch veränderten Pflanzen werden gentechnisch gegen Pestizide unempfindlich gemacht. Doch auch Unkräuter werden resistent! Ein sinnloser Kreislauf aus mehr und aggressiveren Spritzmitteln beginnt.

4. Biodiversität statt Verdrängung


Werden gentechnisch veränderte Pflanzen in die Umwelt freigesetzt, verbreiten sie sich unkontrolliert über Wind und Insekten. Das ist immer ein Risiko für die gentechnikfreie Saatguterzeugung, Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion, damit verunreinigt zu werden. Die Kosten dafür, sich gegen Verunreinigungen zu schützen, tragen alleine die gentechnikfreien ErzeugerInnen – und nicht die EntwicklerInnen der Gentechnik-Pflanzen als die eigentlich Verantwortlichen!

5. Gerechte Verteilung statt Gentechnik


Grüne Gentechnik ist keine Lösung für das weltweite Ernährungsproblem: Das Hungerproblem in den Ländern des globalen Südens, den sogenannten Entwicklungsländern, ist in erster Linie ein Problem der Verteilung und der fehlenden Kaufkraft, nicht der fehlenden Gentechnik. Setzen wir als Gesellschaft auf die Agro-Gentechnik, behindert dies alternative Ansätze wie vielfältige, lokal angepasste Anbausysteme. Forschungsgelder, die in die Agro-Gentechnik fließen, fehlen dann genau dafür.

6. Sicherheit statt Risikotechnik


Bisher gibt es kaum industrieunabhängige Risikoforschung zu den möglichen, auch langfristigen Auswirkungen durch die gentechnische Veränderung von Pflanzen auf Mensch und Natur. ForscherInnen haben in vielen Fällen keinen Zugang zum Pflanzenmaterial, das sie für solche Studien benötigen – die Konzerne lehnen die Herausgabe mit Verweis auf Geschäftsgeheimnisse und Patentschutz ab. Deshalb liegen bislang nur sehr wenige Langzeitstudien zu Risiken vor.

Rapunzel Engagement für eine gentechnikfreie Landwirtschaft


Bio ist gentechnikfrei! Damit dies auch so bleibt, müssen sich gerade jetzt wieder Bio-Bauern, Bio-Verarbeiter und Bio-Hersteller einsetzen. Was tut Rapunzel dafür? Wir engagieren uns politisch, unterstützen Bio-Züchter und Initiativen und fördern die Saatgutvielfalt im biologischen Anbau. Wir engagieren uns politisch: für gentechnikfreie Lebensmittel

Bio-Züchter diskutieren über neue Gentechnik und wie man Kontamination von Bio-Saatgut vermeiden kann.
Bio-Züchter diskutieren über neue Gentechnik und wie man Kontamination von Bio-Saatgut vermeiden kann.

Aufklärung und Aktionen in Europa – wir unterstützen IFOAM


Daher unterstützten wir auch IFOAM – die internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen – in ihrer Arbeit. Ob europaweit oder bei der EU in Brüssel, sowohl finanziell als auch aktiv. Aktuell fördert Rapunzel die IFOAM-Aktion KEEPING GMOs OUT OF ORGANIC (Bio muss frei von Gentechnik bleiben) in Europa.

organicseurope.bio

Bodenseeregion
Bodenseeregion

Aktiv mit regionalen Initiativen vor Ort – wichtigstes Netzwerk sind die gentechnikfreien Regionen


Seit vielen Jahren sind wir im engen Austausch und Kontakt mit regionalen Arbeitskreisen und Initiativen. Die wichtigste Veranstaltung für alle Aktiven im Netzwerk der gentechnikfreien Regionen ist die Konferenz der gentechnikfreien Regionen, organisiert von der Bodensee Akademie, die wir regelmäßig finanziell und natürlich mit Rapunzel Leckereien unterstützen.

gentechnikfreie-bodenseeregion.org

Alternativen fördern: Bio-Züchtung für biologischen Landbau


Die Wertschätzung der Natur liegt uns am Herzen. Statt Laborzucht fördern wir die biologische Züchtung – zum Beispiel indem wir mit Bio-Züchtern wie Sativa in der Schweiz kooperieren und finanziell die Bio-Züchtung unterstützen. Das ist ganz wichtig für den Erhalt biologischer und natürlicher Sortenvielfalt und letztendlich für den Bio-Anbau. Er profitiert von den eigens dafür gezüchteten robusteren Sorten.

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Für eine gentechnikfreie Welt braucht man einen langen Atem – seit Jahrzehnten sind wir aktiv!


Bereits 2007 wurde Rapunzel mit der Aktion GENFREI GEHEN (ein Marsch für eine gentechnikfreie Welt) aktiv. 2017 hat Rapunzel mit vielen Kooperationspartnern die Initiative FOODprint ins Leben gerufen; gemeinsam fordern sie mit einen Positionspapier die Politik dazu auf, Genome-​Editing-Methoden offiziell zu regulieren. Auf dem Gentechnik-​Forum 2018 informierten und diskutierten bei Rapunzel Experten aus Wissenschaft, Politik, Landwirtschaft und Verbänden über Genome Editing.

mehr über FoodPrint

mehr zum Gentechnik Forum

Interview mit Dr. Angelika Hilbeck

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